Außen deutlich aufgefrischt präsentiert sich die 1955 fertig gestellte Bruder-Klaus-Kapelle im Weißenbach (großes Bild). Schreiner Werner Kaltenbach (von links, kleines Bild), Pfarrer Andreas Treuer und Kunstschmied Manfred Fattler präsentieren Altar für die "neue" Bruder-Klaus-Kapelle im Weißenbachtal Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Sakralbau nach 60 Jahren mit viele Liebe zum Detail und nach aktuellen Erfordernissen saniert

Von Hans-Jürgen Kommert

Raumschaft Triberg. Nachdem die Bruder-Klaus-Kapelle in Weißenbach in diesem Jahr auf ihr 60-jähriges Bestehen blicken kann, war eine umfassende Sanierung – zumindest des Innenraumes – absolut erforderlich, äußerte sich Pfarrer Andreas Treuer zum Zustand des Bauwerks.

Ursprünglich gebaut in mehreren Jahren, sollte die Kapelle für die Schülergottesdienste des benachbarten Schulhauses im Weißenbach dienen. Dazu hatte die Familie Mark als Dank dafür, dass zwei Söhne aus dem Krieg zurück gekommen waren, den Baugrund zur Verfügung gestellt. Damals halfen alle mit, das kleine Gotteshaus zu erbauen.

Solange im Schulhaus Unterricht stattfand, wurden regelmäßig Schülergottesdienste gefeiert– und selbst heute noch gibt es einmal monatlich einen Abendgottesdienst.

Die Kapelle ist die weitaus größte im gesamten Dorf und in weitem Umkreis – und sie steht auf Privatgrund, was eine Sanierung nicht eben einfach macht. So war das Ordinariat in Freiburg zwar bereit, die Renovierung anzuerkennen und auch bautechnisch zu begleiten, doch ausschließlich gegen gutes Geld. Nach Ansicht der dortigen Baubehörde sollte eine umfassende Renovierung einen niedrigen sechsstelligen Betrag kosten, was bei den derzeitigen "Baustellen" in der Gesamtgemeinde "Maria in der Tanne" nicht finanzierbar wäre.

Da der Beschluss zur Sanierung noch in der kleinen Seelsorgeeinheit Schönwald–Schonach gefallen sei, habe die damalige Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Theodora Fattler, eine andere, sozusagen regionale, Lösung gesucht.

"Unsere örtlichen Handwerker haben uns beim Umbau enorm unterstützt. So war beispielsweise die gesamte elektrische Anlage der Kapelle noch auf dem Stand des Anfangs, sprich Aufputz-Leitungen, Aufputz-Steckdosen und ebensolche Schalter. Die Deckenleuchten versprühten Bahnhofscharme der 70er- Jahre. Heute entspricht von den Sicherungen bis zu den Deckenstrahlern alles neuestem Standard", berichtet der Pfarrer. Ein Elektrobetrieb des Dorfes sei hier sehr hilfreich gewesen.

"Ebenso entsprach die liturgische Einrichtung keineswegs mehr dem, was ein II. Vatikanisches Konzil vor mittlerweile mehr als 50 Jahren als Standard vorgegeben hat. Die Kapelle wird unter anderem einen neuen Altar und einen dazu passenden Ambo erhalten", sagt der Geistliche. Auch der Fußboden wurde im Zuge der Sanierungsmaßnahmen grundlegend erneuert.

War ursprünglich nur eine Innenrenovierung angedacht, befanden einige, dass zumindest auch außen der Anstrich aufgefrischt werden müsse. Auch hierbei sei neben den Mitgliedern von "Aktiv für Schönwald" (AfS) vor allem Maler Storz sehr entgegenkommend gewesen.

Derzeit ist das kleine Kirchlein innen fertig saniert, Schreiner Werner Kaltenbach hat wie gewünscht nur eine einzige umlaufende Sitzbank montiert. Altar, Ambo und Kreuz sind nahezu fertig, wie Kunstschmied Manfred Fattler versichert. Ambo und Altar konnte er gemeinsam mit dem Schreiner, der die hölzernen Teile aller drei fehlenden Teile hergestellt hat, bereits präsentieren. Altar und Ambo bestehen, wie die Leuchtenschirme in der Decke, aus einem bestimmten Stahl. Dieser rostet einmal an der Oberfläche – der Rost frisst sich dann nicht weiter in den Stahl hinein.

Wie so vieles ist auch das Kreuz sehr symbolträchtig. Es besteht in der Hauptsache aus einer Glasstele, die vom Boden bis zur Decke reicht; ein Spezialglas, das keinen Grünstich aufweist und deshalb nahezu unsichtbar die Verbindung Jesu zwischen Himmel und Erde symbolisiert. Neben dem unteren Teil der Glasstele könne man Kerzen einstellen, die sich, so hofft Theodora Fattler, in der Stele spiegeln sollen.