Foto: Hans-Jürgen Kommert

Nußbacher "Strohdrescher" feiern 30. Geburtstag. Carneval in Rio statt Fasnet. Heiße Rhythmen liefert auch DJ Fazio.

Triberg-Nußbach - Hoch über den Tänzern thronte DJ Fazio. Immer wieder ließ er »Nebel« in die Turn- und Festhalle schießen. Hunderte von Besuchern lockte ein besonderer Geburtstag an: Der »Strohdrescher«, eine im wahrsten Sinne des Wortes »tragende« Figur der heimischen Fasnet, feierte 30. Geburtstag.

Mächtig ins Zeug gelegt hatten sich die Macher der Feier, also in erster Linie »Oberstroh« Volker Duffner und seine »Assistenten« Alex und Jan Kammerer, mit der gesamten Strohdrescher-Mannschaft. Eine Brasilianische Nacht sollte es werden, dafür hatten sich die Drescher nicht nur den bekannten DJ geholt, sondern auch versucht, der nüchternen Halle möglichst viel brasilianisches Flair zu verpassen. Als eine positive Erinnerung an die vergangene Weltmeisterschaft sollte das aufgefasst sein, wusste Narrenchefin Sonja Schätzle. Mehrere Bars, verteilt auf die Ecken der Halle, sowie eine im Eingangsbereich zeigten dabei den Wunsch der Organisatoren mit viel Palmendesign.
Volker Duffner freut sich über zwei Mädchen

Die Küche versuchte sich mit »cozinha brasileira« (brasilianischer Küche), soweit dies eben möglich war. Viel Latino-Musik schallte aus den Lautsprechern. Fazio zeigte, dass er weiß, was zu einem solchen Motto wirklich gut passt. Lange musste die Narrenchefin auf den Oberorganisator Volker Duffner warten: Er war lange in der Klinik, wo seine Frau am Nachmittag zwei gesunde Mädchen zur Welt gebracht hatte. Dafür stellte sie zunächst den Schöpfer der Strohdrescher vor: Wolfram »Digger« Dilger.

Hauptattraktionen waren die Shows. Zwei junge Frauen und vier Männer der »Grupo De Capoeira Centro do Mundo« zeigten eine »Capoeira«: eine sehr akrobatische Tanz show mit Kampfsport-Elementen, ohne Körperkontakte. Höchst anstrengend und schweißtreibend , wie man unschwer erkennen konnte, ist dieser Tanz, dem eine absolut archaische Wucht innewohnt. Er soll von afrikanischen Sklaven mit in die »Neue Welt« gebracht worden sein.

Eine ebenso hohe, aber eher musikalisch geprägte Wucht wohnte dem Auftritt der »Bergstadtfetzer« inne, einer Guggenmusik aus dem benachbarten St. Georgen. Diese waren nach eigenem Bekunden sehr gerne hinabgestiegen nach Nußbach. Dass sie mit viel Spaß dabei waren, zeigte die Tatsache, dass keiner der Musiker nach dem Auftritt nach Hause ging. Vielmehr waren sie anschließend einfach fröhlich mitfeiernde Gäste unter insgesamt rund 600 Besuchern des Festes.

Mit zwei rassigen Samba-Tänzerinnen und einem jungen Tänzer begann das Midnight Special. Mit beeindruckend muskulösen Oberarmen und einem nicht minder kernigen Sixpack am Bauch entlockte der junge Tänzer den Frauen (nicht nur den jungen) Freudenschreie. Trotz harter Arbeit bei stakkatoartigen Rhythmen gab es immer ein Lächeln bei den Tänzerinnen und dem jungen Tänzer.

Sehr zufrieden dürfen die Besucher gewesen sein. Der Sicherheitsdienst musste nicht einschreiten, wiewohl die Besucher eine lange Nacht erlebten. Das offizielle Ende der Brasilianischen Nacht war auf 3 Uhr angesetzt. Dabei kamen nach Mitternacht noch immer neue Gäste.