Ein Blitzeinschlag sorgt am Donnerstag für einen Stromausfall im ganzen EGT-Versorgungsgebiet. Foto: © Jürgen Fälchle/Fotolia.com

Unwetter hat Folgen. Mehrere Gemeinden von Totalausfall betroffen. Fehler im vorgelagerten Netz.

Triberg/St. Georgen/Unterkirnach - Durch einen Blitzeinschlag in die beiden 110-kV-Leitungen von Villingen nach St. Georgen des vorgelagerten Netzbetreibers kam es am Donnerstagabend um 20.36 Uhr zu einem totalen Stromausfall im kompletten EGT-Versorgungsgebiet.

Solch einen schweren Blitzeinschlag wie bei dem heftigen Gewitter am Donnerstagabend in der Region habe das EGT-Netz bislang noch nicht verkraften müssen. "So etwas gab es noch nie", erklärt der technische Geschäftsführer der EGT, Erik Hugel. Das sei ein fataler Ausfall gewesen.

Kommunen wie St. Georgen, Unterkirnach, Furtwagen, Triberg, Schonach und Schönwald waren von dem plötzlichen Stromausfall betroffen. Durch einen Fehler im vorgelagerten Netz ging laut EGT am Donnerstag ab 20.36 Uhr von einer Sekunde auf die andere, ohne hörbare Vorwarnung, gar nichts mehr, unter anderem auch kein Telefon, kein Handyempfang. Alle Leitungen waren tot.

"Durch den schnellen Einsatz unserer Mitarbeiter, auch außerhalb der Bereitschaft, konnten bereits nach 23 Minuten 95 Prozent des EGT-Versorgungsgebiets wieder mit Strom versorgt werden", informiert EGT-Pressesprecher Martin Marx. Bis auf wenige zusätzliche Niederspannungsstörungen sei der Stromausfall um 21.39 Uhr beendet gewesen. Zuletzt sei die Versorgung in Oberkirnach wiederhergestellt worden.

Wie EGT-Mitarbeiter Lukas Holzer erklärt, werden die EGT-Netze zentral von der Leitstelle in Triberg überwacht beziehungsweise gesteuert. Von hier aus werden alle notwendigen Schritte durchgeführt und koordiniert. Die Leitstelle und wichtige Knotenpunkte im Netz sind mit Notstromsystemen ausgestattet. Die EGT Energie betreibt ferner eigene, abgesicherte Kommunikationsnetzwerke zur Datenübertragung inklusive einem Betriebsfunk. Somit ist das Unternehmen von äußeren Störungen unabhängig. Bei Unregelmäßigkeiten im Netz werden die EGT-Mitarbeiter durch automatisierte Meldungen aus der Leitstelle alarmiert und gehen dann der Ursache nach. Rund um die Uhr sind mindestens vier Mitarbeiter im Bereitschaftsdienst und somit 24 Stunden erreichbar. Darüber hinaus finden sich auch freiwillig Mitarbeiter außerhalb der Bereitschaft in der Leitstelle ein.

Wo der Blitz am Donnerstagabend einschlug, wissen die EGT-Mitarbeiter bislang nicht. Der Netzbetreiber Netze BW sei noch auf Fehlersuche. Es sei laut Marx jedoch von Vorteil gewesen, dass am Donnerstag Feiertag war und somit wohl keine Firmen in Betrieb waren. Im Triberger Kino mussten allerdings aufgrund des Stromausfalls beispielsweise Vorstellungen rund 20 Minuten unterbrochen werden.