Die Bauarbeiten am Betriebsgebäude beim neuen Greifvogel- und Eulenpark bei den Wasserfällen sind im Gange. Das Fundament ist bereits gegossen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Greifvogelpark: Investor mit Zuschauerzahlen noch nicht zufrieden / Offenlegung nicht verpflichtend

Immer weiter Form nimmt das Betriebsgebäude beim neuen Greifvogel- und Eulenpark bei den Triberger Wasserfällen an. Derweil sieht Investor Stephan Keidel bei den Besucherzahlen noch Luft nach oben.

Triberg. "Die Zuschauerzahlen sind derzeit tatsächlich noch sehr verhalten", erklärt er auf Anfrage unserer Zeitung. Ungeachtet dessen ist der Investor mit den Flugvorführen zufrieden. Keidel: "Die sind gut geworden, das habe ich auch von den Besuchern so wahrgenommen." Er habe sich die vergangenen Tage erneut ein Bild von vor Ort gemacht und ist dabei inkognito auf Stimmenfang gegangen.

Einen Grund für die momentan eher dürftige Zuschauerzahl sieht er darin, dass die Besucher sich zunächst an die Flugzeiten gewöhnen müssten. "Manche denken, dass die Vögel vier Stunden am Stück fliegen." Auf der anderen Seite sieht er, wie berichtet, noch Nachholbedarf bei der Beschilderung. Hier kann er jedoch verkünden, dass ihm bereits eine Genehmigung für weitere Schilder vorliegen. Das müsse jedoch alles stimmig sein, "ich will ja, dass das am Ende gut aussieht."

Sicherlich ein Manko seien aber natürlich auch die derzeitigen Arbeiten dort. Denn die Baustelle in der Wallfahrtsstraße ist keinesfalls zu übersehen – zum stationären Baustellenkran gesellt sich seit einigen Tagen auch ein Autokran. Keidel wisse deshalb, dass das Gelände derzeit noch nicht optimale hergerichtet ist.

Mit dem Verlauf der Arbeiten ist er aber zufrieden. Die Fundamente seien nun gegossen, die Wände stehen. "Das nimmt jetzt langsam Form an", freut sich der Investor über den Fortschritt. Der weitere Zeitplan sieht vor, dass im Oktober der Holzbau beginnt (das Gebäude soll in Holzbauweise errichtet werden) und bis Weihnachten das Dach fertiggestellt ist. "Da müssen wir halt einfach hoffen, dass der Winter nicht so schnell kommt." Sollte alles glatt laufen, will Keidel im April oder Mai das Betriebsgebäude eröffnen. Auch die Voliere seien momentan noch in Bau – wenn hier alles fertiggestellt sei, könnten sich die Besucher über ein umfassendes Angebot freuen.

Weniger freudige Stimmen wurden hingegen vor einigen Tagen seitens eines Naturschutzbund-Mitglieds laut, das sich mit einem Leserbrief an unsere Zeitung gewandt hatte. Kritisierte wurde, dass Keidel die Einsichtnahme der Zoogenehmigung durch die Naturschutzverbände "mit allen rechtlichen Mittel" versuche zu verhindern. Auf Nachfrage zur Thematik sagt Investor Stephan Keidel: "Uns wurde die Zoogenehmigung erteilt, zu allem weiteren gebe ich keinen Kommentar ab."

Beim Landratsamt erklärt Pressesprecherin Heike Frank, dass der Betreiber nicht dazu verpflichtet sei, die Genehmigung zu veröffentlichen. Doch ihren Angaben zufolge habe nach dem Umweltverwaltungsgesetz unter bestimmten Voraussetzungen jede Person – auch ohne ein rechtliches Interesse darlegen zu müssen – ein Recht auf freiem Zugang zu den Umweltinformationen. Hierzu würde auch die Zoogenehmigung, oder zumindest Teile davon, zählen. Heike Frank betont: "Diesen Anspruch haben anerkannte Naturschutzverbände geltend gemacht." Somit scheint fraglich, warum die Offenlegung nun erneut durch ein Nabu-Mitglied gefordert wurde.