Das Platzangebot in den Kindertagesstätten in Triberg ist mehr als ausreichend. Foto: © Andrey Kuzmin/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Bedarfsplan: Gemeinderat tagt zur Fortschreibung für Kindertageseinrichtungen / Überhang an Plätzen

Die Fortschreibung der Bedarfs- und Entwicklungsplanung für Kindertageseinrichtungen stand wie immer vor den Ferien auf der Agenda des Triberger Gemeinderats. Zum einen ging es dabei um die Plätze selbst, zum anderen standen die Kosten, vor allem für die Eltern, im Fokus.

Triberg. Eine gute Nachricht von Werner Breig: Die Plätze der Triberger Einrichtungen reichen auch für das kommende, im September beginnende Kindergartenjahr nicht nur aus, es stünden sogar noch Plätze als Puffer zur Verfügung, wie der stellvertretende Hauptamtsleiter vorrechnete.

Zusätzlich wird in diesem Zusammenhang natürlich auch über Geld gesprochen. Das Kindergarten-Kuratorium habe die neuen Elternbeiträge bereits vorberaten und einstimmig beschlossen, wusste er. Die Elternbeiträge richten sich nach Empfehlungen des Städte- und Gemeindetags sowie der Kirchen. Dazu kommt die elternfreundliche Urlaubsregelung: Seit 2014 findet in den Pfingst- und Osterferien eine Betreuung von Kindern zwischen drei und elf Jahren statt, die jeweils von 7.30 bis 12.30 Uhr in der Grund- und Hauptschule durchgeführt wird. In den Pfingstferien kostet dies je (Einzel) Kind 24, im Sommer 30 Euro, bei zwei Kindern halbiert sich der Betrag, ab dem dritten Kind kostet es acht, respektive zehn Euro. Künftige Erstklässler dürfen in den letzten Ferientagen den Kindergarten weiter besuchen. Die Kosten für Ü 3-Kinder liegen in Gremmelsbach (Halbtagesgruppe) bei 91 Euro für eine Einkind-Familie, bei zwei Kindern kostet die Betreuung 69 Euro, die Dreikindfamilie bezahlt 46 Euro, bei vier oder mehr Kindern kostet der Beitrag noch 15 Euro. Ein Kind unter drei Jahren kostet die Eltern 137 Euro (104, 69 und 23 Euro). Die Regelgruppe (St. Anna, Mariengarten, St. Sebastian) mit einer Betreuungszeit von 30 (33,5) Stunden kostet Ü 3 ab September 121 (92, 61 und 20) Euro. Die Gruppe VÖ (verlängerte Öffnungszeiten, St. Anna) liegt bei einem drei-bis sechsjährigen Kind bei 164 (125, 83 und 27) Euro, die unter drei Jahre alten Kinder belasten den Elterngeldbeutel mit 246 (188, 125, 41) Euro. Die Ganztagsgruppe im Mariengarten mit 44,5 Wochenstunden Betreuungszeit wurde bei den Ü-3-Kindern auf 240 (176, 118, 47) Euro, unter drei Jahren auf 361 (264, 178, 70) Euro angehoben. Nicht an die Vorgaben der Verbände hält man sich bei der Krippengruppe in St. Anna: Hier erhöht sich der Beitrag auf 325 (244, 163, 65)Euro, der Vorschlag der Verbände liegt bei 385 (286, 194, 77) Euro.

Im laufenden Jahr erhalten oder erhielten St. Sebastian neue Fenster, St. Anna eine Küche. Auch für 2018 sind Investitionen geplant. Für 11,5 Stunden pro Woche sollen hauswirtschaftliche Kräfte in St. Anna und im Mariengarten das Mittagessen erledigen, da dies vom Umfang her nicht mehr von den Erzieherinnen zu leisten sei. Weiterhin rechnet die Gemeinde mit einer Tariferhöhung von drei bis vier Prozent, eine bis dato unbesetzte Stelle (50 Prozent) im Mariengarten soll besetzt werden. Die künftigen Kosten für die Gemeinde liegen bei voraussichtlich knapp 623 000 Euro.

Beate Adam (CDU) bedauerte die nicht unerhebliche Steigerung, da sie eine sehr gute Annahme des Angebots sah. Die Erhöhung treffe die Familien hart. Sie mahnt dringlich eine Entlastung für die Kommunen und für Familien mit Kindern an, die durch Bund und Land erfolgen müssten.

Thomas Reiser (FWV) hatte die Gesamtkosten der Stadt im Blick, die Summe von einer Million Euro sei ein Wort. Die steigenden Beiträge täten sicher weh. Positiv sah er die Entlastung der Erzieherinnen durch die hauswirtschaftlichen Kräfte.

Friedhelm Weber (SPD) wies zunächst auf die neuen Qualitätssiegel der katholischen Kindergärten hin. "Land und Bund müssen mehr tun, auch wir stehen für Beitragsfreiheit für die Kindergärten, analog zu den kostenfreien Schulen und Universitäten", betonte er.

Trotz der hohen Beiträge trügen Eltern aber nur 20 Prozent der tatsächlichen Kosten. Ute Meier (SPD) dankte im Namen ihrer Berufskolleginnen für die hohe Meinung der Fraktionen, blickte aber auch in die Zukunft, wo sie vor allem einen Mehrbedarf bei den Krippenplätzen sah. Die Beitragserhöhung wurde mehr oder weniger zähneknirschend einstimmig beschlossen.