Der Steg, der am Ende des Wasserfallwegles über die Gutach zur Schwendistraße führen soll, muss warten. Es gibt für die Mehrheit des Gemeinderates andere Prioritäten. Foto: Spathelf Foto: Schwarzwälder-Bote

Klammer Finanzhaushalt lässt keinen Spielraum / Mehrheit des Gemeinderates steht hinter der Entscheidung

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Bekanntlich sollten in der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause die Weichen gestellt werden, dass im kommenden Jahr die Erweiterung des Wasserfallwegles mit dem Fußgängersteg über die Gutach endlich kommen kann.

Die entsprechenden Mittel sind bereits im Haushalt 2014 eingestellt, jedoch auf Wunsch der Freien Wähler und der SPD mit Sperrvermerk versehen. "Damit günstige Angebote über den Winter eingeholt werden können, sollte die Ausschreibung nun vorbereitet werden", warb Bürgermeister Gallus Strobel. Denn die fehlende Verbindung zur Schwendistraße halte viele Touristen davon ab, in die Stadt zu kommen.

"Ein wunderschöner Weg, dessen Weiterführung wirklich Sinn macht", befand Klaus Wangler (CDU). Damit werde eine halbfertige Geschichte endlich zu Ende geführt. "Wir hoffen nur, dass durch die Verzögerung die Kosten nicht steigen", meinte er mit Blick auf die Fraktionen gegenüber.

Für Klaus Nagel (FWV) hat sich an der Sachlage nichts geändert. "Die finanzielle Lage der Stadt hat sich nicht verbessert – im Gegenteil", führte er an. Die Stadt habe viele andere Baustellen, eine Dringlichkeit für den Steg sehe er nicht. "Wir sind ja im Grundsatz dafür, für uns stellt sich die Frage nach dem Wann und Wie", betonte Friedhelm Weber (SPD). Seine Fraktion sehe die schwierige Haushaltslage – "und in der nächsten Sitzung sprechen wir über einen Kindergarten und über rund 40 000 Euro Mehrkosten", mahnte er an.

Man könne sich schlecht vorstellen, dass man sich über schlechter werdende Quartalszahlen informieren lasse und zugleich weitere Ausgaben beschließe. Auch die Planung sei im Übrigen nicht der Weisheit letzter Schluss. "Wir wollen die Entwicklung des Haushalts abwarten", machte er deutlich.

Ein sichtlich verärgerter Bürgermeister klärte auf, dass man alles zurück fahren werde, was Geld kostet. "Was geht, wird geschoben", grollte er. Klaus Wangler stellte klar, dass nicht nur die SPD für Bildung und Soziales stehe. "Das ist uns genauso wichtig", betonte er. "Die 70 000 Euro für den Steg sind sowieso blockiert, da sie im Haushalt zweckgebunden sind", versuchte er zu intervenieren.

Fritz Maier (SPD) sah als Fachmann für Metallkonstruktionen das Bauwerk als sowieso falsch geplant an. "In die Gutach gehört keine Stütze hinein", behauptete er. Wenn diese Hochwasser führe, entstünde eine solche Wucht, dass dieses Bauwerk dem nicht lange standhalte. Friedhelm Weber gab die Vorwürfe der CDU-Fraktion zurück: "Unsere Politik ist allein unsere Sache – Vorhaltungen sind da völlig unangebracht", machte er deutlich. Bei acht Nein-, sieben Ja-Stimmen und einer Enthaltung wird der Bau des Steges nun erneut verschoben.