Der gewählte Vorstand des Sozialwerks Schwarzwald. Vorne rechts steht der bisherige Heimleiter Karl-Heinz Weißhaar, links daneben sein Nachfolger Axel Kühne. Foto: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimleiter Karl-Heinz Weißhaar geht in den Ruhestand / Eigentlich so schnell wie möglich zurück ins Rathaus

Von Claudius Eberl

Triberg. Das Sozialwerk Schwarzwald hatte am Freitag zur Hauptversammlung ins Alten- und Pflegeheim St. Antonius nach Triberg eingeladen. Es sollte eine besondere Zusammenkunft werden, in der Heimleiter Karl-Heinz Weißhaar in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Entsprechend lange war die Begrüßung des Vorsitzenden, Bürgermeister Gallus Strobel. Das Jahr 2013 war für das Sozialwerk sehr gut gelaufen, betonte er. Die Belegung im Alten- und Pflegeheim St. Antonius wie auch im Betreuten Wohnen St. Elisabeth lag bei nahezu 100 Prozent. Sehr intensiv hatte sich der Vorstand mit einem Nachfolger von Heimleiter Weißhaar beschäftigt und diesen in Axel Kühne gefunden.

Auf vorhandenem Gelände möglich

Beschäftigt hatte man sich auch mit der Umstellung von Zwei- auf Ein-Bettzimmer. Nach einer Machbarkeitsstudie könnte man auf dem vorhandenen Gelände insgesamt 18 zusätzliche Einzelzimmer schaffen. "Aber wir wollen nicht komplett auf den Ein-Bett-Betrieb umstellen!", betonte Strobel. Man habe natürlich auch jetzt schon einige Einzelzimmer. Insgesamt befinde sich das Sozialwerk auf einem guten Weg, "und diesen wollen wir auch weiter gehen".

Kassiererin Angelika Gulde erläuterte, dass man zum Ende des Jahres 2013 noch 440 Mitglieder hatte, 18 weniger als das Jahr zuvor. Der Löwenanteil komme aus Triberg und seinen Teilorten sowie Schonach und Schönwald. Insgesamt war das Jahr erfolgreich. Der Kassenbestand erhöhte sich.

Karl-Heinz Weißhaar erläuterte zum letzten Mal die Prüfungsabschlüsse. So konnte man in den drei Sparten – Sozialwerk, Pflegeheim und Betreutes Wohnen – einen Überschuss von 29 000 Euro erwirtschaften. 3,097 Millionen Euro wurden erlöst. Der Aufwand lag bei 3,068 Millionen Euro. Verein und dem Pflegeheim schlossen mit Gewinn, das betreute Wohnen mit einem "geplanten Minus" ab. Für die Zukunft kann der Verein mit seinen beiden Häusern weiterhin auf Gutes hoffen. Die Belegung ist nach wie vor gut. Das Betreute Wohnen hat gar eine Vormerkliste. Beim Personal ist man noch gut aufgestellt, so Weißhaar. Doch auch in Triberg sind Schwierigkeiten zu spüren, gutes Personal zu bekommen. Vor allem im Ausbildungsbereich ist das Interesse schon jetzt nicht mehr so gut wie früher. Die Prüfungsinstanzen, so Weißhaar, seien mit der Arbeit zufrieden.

Bei den Neuwahlen wurde Gallus Strobel als Vorsitzender bestätigt, ebenso sein Stellvertreter Klaus Herrmann, Schriftführer Markus Dold, Kassiererin Angelika Gulde und die beiden Beisitzer Siegfried Arnold und Heinrich Pfaff. Kraft Amtes ist Pfarrer Andreas Treuer stellvertretender Beisitzer.

Schrittweiser Wechsel ins Alten- und Pflegeheim

Mit zwei weinenden Augen würde man Heimleiter Karl-Heinz Weißhaar verabschieden, so Gallus Strobel. Man werde aber seine Entscheidung akzeptieren und so wolle er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Sozialwerks und des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Triberg Weißhaar in den wohlverdienten Ruhestand entlassen.

Am 1. April 1966 startete Weißhaar seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung in der Stadtverwaltung, war dort zuletzt stellvertretender Hauptamtsleiter. Im Januar 1984 stellte man ihn, zunächst zu 50 Prozent, für die Heimleitung ab, dann wurden daraus 80 Prozent und 1985 übernahm er die Stelle voll.

Weißhaar war die gute Seele des Hauses und verdiene höchsten Respekt für seine Arbeit, so Strobel. Denn nicht zuletzt ihm sei der hervorragende Ruf des Hauses zu verdanken. Er gab nicht nur dem Haus, sondern auch dessen Bewohnern positive Impulse. Anfangs befürchtete man beim GVV, das Heim finanziell unterstützen zu müssen. Das war nie der Fall, freute sich Strobel. Sicher auch ein Erfolg Weißhaars. "Wir danken Ihnen von ganzen Herzen für Ihre Arbeit", unterstrich er. Als Abschiedsgeschenk des Sozialwerks übergab Strobel einen Entspannungssessel.

"Ich habe Sie als Lichtblick empfunden, nie hörte ich von Ihnen ein lautes Wort, sie waren immer freundlich und lächelnd. Und das alles zum Wohle der Mitarbeiter und Bewohner des Heimes", sagte Pfarrer Andreas Treuer bei seinem Dank im Namen der Pfarrgemeinde.

"Es ist nicht ganz einfach, so viel Lob zu erhalten", räumte Karl-Heinz Weißhaar ein. Unter drei Bürgermeistern hat er das Altenheim geleitet, zu allen drei hatte er ein sehr gutes Verhältnis. Alfred Vogt schickte ihn ins Pflegeheim. "Damals wollte ich so schnell wie möglich wieder zurück ins Rathaus. Mittlerweile ist aus meiner Arbeit eine Berufung geworden". Allerdings habe er nun festgestellt, dass es Zeit sei, zu gehen. Viele Menschen hätten ihn unterstützt, ihm seine Arbeit leicht gemacht, so Weißhaar. "Auch ich gehe mit einem weinenden Auge", schloss er.

Nachfolger Axel Kühn stellte sich der Versammlung vor. Er sicherte zu, den bisher eingeschlagenen Weg weiterhin zu gehen.