Am Bahnhof wurde "Fuck AfD" auf eine Wand am Betriebsgebäude gesprüht. Foto: Börsig-Kienzler

Aufregung umsonst: Geplante Kundgebung im Kurhaus findet nicht statt. Weitere Schmierereien am Bahnhof.

Triberg - Viel Aufregung gab es im Vorfeld der geplanten AfD-Aufstellungsversammlung der Landesliste zur Bundestagswahl in Triberg. Doch alles umsonst: Die Veranstaltung wurde abgesagt. Bürgermeister Gallus Strobel ist vor allem froh, "weil nun die Antifa nicht mehr anreist."

Der Sternmarsch, ein Kulturtreff und weitere Gegenveranstaltungen – all diese Proteste gegen den Parteitag der Alternative für Deutschland (AfD), der eigentlich für das kommende Wochenende geplant war, sind nun hinfällig. Der Grund: Die Partei hat die Veranstaltung abgesagt, weil man am Wochenende in Rastatt die baden-württembergische Landesliste für die Bundestagswahl fertiggestellt hat und der Parteitag nach Aussagen des Pressesprechers "obsolet geworden" sei.

Ist man bei der Stadt nun froh, dass man damit möglichen Ärger aus dem Weg geht? "Wenn die kriminellen Antifa-Leute nicht nach Triberg kommen, dann bin ich sicher nicht böse", findet Bürgermeister Gallus Strobel deutliche Worte hinsichtlich des möglichen Auftretens der linksgerichteten AfD-Gegner. Insbesondere die Schmierereien, die das Kurhaus verunstaltet hatten, veranlassen ihn zu dieser Aussage. Zumal seinen Angaben zufolge in der Nacht zum vergangenen Samstag bislang unbekannte Täter nun auch am Bahnhof tätig waren. Dort wurde "Fuck AfD" auf eine Wand am Betriebsgebäude gesprüht, was laut Fahrdienstleister noch nie vorkam. Bis dato habe es dort keine Schmierereien oder Beschädigungen am Gebäude gegeben.

Strobel betont: "Ich habe aber nichts gegen das, was die SPD veranstaltet hätte." Die Stadtverwaltung habe aufgrund der Absage nun weniger Aufwand – vor allem, weil unter anderem auf dem Demonstrationszug verzichtet wird.

Der Wegfall der Kundgebung findet der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Friedhelm Weber, hingegen schade: "Es wäre gut gewesen, wenn in einer konservativen Kleinstadt wie Triberg mal eine solche Kundgebung stattgefunden hätte. Wir wollten der Bevölkerung zeigen, dass es viele Leute gibt, die gegen der Auffassung der AfD sind." Auf der anderen Seite sei Weber "erleichtert", dass die Partei nicht in die Wasserfallstadt kommt. "Sie war hier nicht willkommen."

Dennoch freue man sich seitens des Ortsvereins über die Unterstützung, die man aus dem gesamten Kreis erhalten hatte. "Es wären viele Leute gekommen, nicht nur aus der Raumschaft – die große Kundgebung wäre eine machtvolle Demonstration gegen die Ziele der AfD gewesen." Angesichts der Tatsache, dass die Partei in Triberg nicht tagt, würde es "wenig Sinn machen", so etwas durchzuführen. Der heutige politische Stammtisch im Hotel Bären ab 19.30 Uhr finde dennoch statt.