Laura Finkler von Praktikum in Gremmelsbach begeistert /Junge Denzlingerin von Familie Bruker-Wernet herzlich aufgenommen
Von Hans-Jürgen Kommert
Triberg-Gremmelsbach. Laura Finkler ist 16 Jahre alt und hat bisher mit der Landwirtschaft Berührungspunkte von rund 100 Quadratmetern: Der Garten der Eltern, auf dem Gemüse angebaut wird. Jetzt war sie Praktikantin auf einem Hof in Gremmelsbach.
Die junge Denzlingerin hat nach einem Presseartikel über das Thema "Land-Leben" Kontakt mit der Katholischen Landfrauenbewegung in Freiburg aufgenommen. Diese wirbt damit, dass Jugendliche und junge Erwachsene "Auszeiten für zwei bis acht Wochen sinnvoll verbringen können" – zumeist in einem bäuerlichen Familienbetrieb leben und mitarbeiten.
"Als ich das gelesen habe, hat mich das angemacht", erzählt die junge Frau. Sie habe sich beworben und wurde angenommen. Nach der Mittleren Reife an der Denzlinger Realschule will sie nach den Ferien in Freiburg ans Gymnasium, hat aber nach der Abschlussfeier nun viel Zeit übrig bis Schuljahresbeginn.
Die Landfrauenbewegung hatte für sie den Hilserhof in Gremmelsbach herausgesucht, den sie schon vor Beginn ihrer Auszeit mit ihren Eltern in Augenschein nahm. Ganz offensichtlich hatte ihr gefallen, was sie sah – und nun ist sie da. Hier erlebt sie die ganze Palette des Landlebens – aber in der "Light-Fassung".
Denn Tiere gibt es jede Menge auf dem Hof, aber das ganz frühe Aufstehen bleibt ihr erspart, Barbara Bruker-Wernet und ihr Mann Bernd haben sich vom Thema Milchwirtschaft schon lange abgewendet. Ihre Deutsch-Angus-Rinder werden in Mutterkuh-Haltung als Landschaftspfleger eingesetzt und sind ganztägig auf der Weide. Dafür erlebt sie Kaninchen, Katzen und Pferde und hat bei ihrer Gastfamilie direkten Familienanschluss. Beim Essen achten schon ihre Gast-Geschwister darauf, dass sie als Vegetarierin nichts Falsches isst. Für zwei Wochen bleibt sie Gast im Gremmelsbacher Obertal, wo sie von einer Kindergartenpraktikantin unterstützt wird. "Wir haben hier sehr oft Praktikanten oder junge Leute, die im Rahmen von Land-Leben zu uns kommen", plaudert ihre Gastgeberin. Eigentlich hätte Laura noch gerne ein oder zwei Wochen angehängt, weil es hier wirklich Spaß mache, wie sie betont. Sie achtet persönlich darauf, dass die jungen Leute sich nicht überarbeiten und auch genügend Freizeit haben. Einzig der Samstag ist für sie sehr wichtig: "Da gehen die Gäste und neue kommen, da muss es zügig vorangehen mit dem Richten der Unterkünfte", spricht sie über die Gründe.
Obwohl der Beruf, den Laura anstrebt, gar nichts mit der Landwirtschaft zu tun hat, freut sich Laura, dass sie sich diese arbeitsreiche Auszeit gönnt. "Ich habe in wenigen Tagen schon viel gelernt und finde es hier sehr schön. Ich übernehme gerne ein wenig Verantwortung, dass Kaninchen und Ziegen rechtzeitig ihr Futter bekommen und der Stall gemistet wird – und die Familie ist wirklich richtig nett", betonte sie.