Maria Kaiser feiert in Triberg im Pflegeheim den 101. Geburtstag. Foto: Maria Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Positive Lebenseinstellung sorgt für hohes Alter von Maria Kaiser / Fest in St. Antonius

Triberg (kim). Heute kann die gebürtige Tribergerin Maria Kaiser auf 101 Lebensjahre zurückblicken. Fast ihr gesamtes Leben verbrachte sie in der Wasserfallstadt. Trotzdem hat sie in einem ganzen Jahrhundert sehr viel erlebt, denn sie wurde nicht von der hohen Politik verschont.

Als Maria Bronner am 4. September 1914 in Triberg geboren wurde, wütete gerade der Erste Weltkrieg und wenige Jahrzehnte später machte der Zweite Weltkrieg die junge Ehefrau zur Kriegerwitwe, die ihr tragisches Schicksal kaum fassen konnte.

"Meine Mutter ließ sich nicht unterkriegen, sie organisierte ihr Leben immer wieder neu und hoffte auf bessere Zeiten", verrät ihr einziger Sohn Wolfgang, der in Wuppertal wohnt. Er zeigt sich überzeugt, dass das hohe Alter seiner Mutter auf ihre positive Gedankenwelt zurückzuführen ist. "Ich werde es schaffen, ich muss die Probleme lösen", das sei ihr Lebensmotto in schwierigen Zeiten gewesen. Außerdem habe sie auf eine gesunde Lebensweise geachtet, wie weiter zu erfahren ist.

Die Jubilarin wuchs im Gewann Retsche auf einem einsamen Bauernhof mit sieben Geschwistern auf. Ihre vier Brüder waren begeisterte Hobby-Bergsteiger und brachten gelegentlich auch Freunde auf den Retschenhof mit.

In wagemutigen Bergsteiger verliebt

Robert Kaiser war einer von ihnen und es dauerte nicht lange, bis sich Maria Bronner in den wagemutigen Bergsteiger verliebte. Während des Krieges heirateten die beiden und zogen nach Villingen, wo Robert Kaiser wohnte und arbeitete. Kurz vor Kriegsende wurde er zum Volkssturm abkommandiert und Ende April 1945 kam er in der Nähe von Villingen bei einem Einsatz ums Leben. Traurig zog die junge Witwe nach Triberg zurück. Sie legte großen Wert auf Bildung und schickte ihren Sohn in der schwierigen Nachkriegszeit aufs Gymnasium. "Ich bin meiner Mutter sehr dankbar, dass sie mir ein Studium ermöglicht hat", betont Wolfgang Kaiser.

Die älteste Bürgerin Tribergs hat zwei Enkel und vier Urenkel.