Abschluss: Abizeitung kommt bei Mitschülern gut an / Lehrer müssen sich das Schulhaus mit Spielen zurückerobern

Von Lukas Nagel

Lange bleibt es nie geheim: "Am Donnerstag findet der Abistreich statt", hieß es schon im Voraus bei vielen Gymnasiasten, unter denen die Veranstaltung der Abiturienten als willkommene Ablenkung zum Unterrichtsalltag gilt.

Triberg. Und tatsächlich starteten die Abiturienten gestern zu Beginn der großen Pause mit ihrem Scherz. Aus den Lautsprechern in den Klassenzimmern ertönte laute Musik und die Schüler wurden aufgerufen, das Schulgebäude zu verlassen und sich im Pausenhof einzufinden. Dort wurden sie von den gut gelaunten Abiturienten mit Wassersprühern und Bomben nass gemacht, bei den schwül-warmen Temperaturen eine willkommene Abkühlung!

Danach scheuchten die Abschlussschüler ihre jüngeren Mitschüler in die überdachte Pausenhalle, wo es mit dem ersten Spiel weiterging. "Die Lehrer müssen sich die Schule mit kleinen Spielen zurückerobern", erklärt Mitorganisatorin Adriana Schulte. Man habe zuvor die Schulflure auf allen Stockwerken mit Frischhaltefolie verkleidet und Lehrer müssten gegen Schüler in den Ring steigen und pro Spiel jeweils einen Flur zurückerobern. Viel Applaus bekamen dabei die Lehrer Simon Schulig, Raphael Leibitz und Markus Stier, die gegen die Schüler Henri Fehrenbach, Björn Schneider und Aaron Pfaff in einem Rap-Battle antreten mussten. Hier siegte die Schülermannschaft, wobei Alois Wunsch beim Erraten historischer Persönlichkeiten im zweiten Spiel den Sieg für die Lehrer einfuhr.

Ein weiterer Höhepunkt war aber wohl das Stuhlrennen. Angelina Paul musste auf einem Stuhl von Moritz Scherzinger und Tobias Hirt einmal durch eine gebildete Gasse getragen werden, während die Abiturienten die Zeit stoppten. Auch hier siegten die Lehrer Felix Eisenbeis und Martin Rösch, die ihre Kollegin Sabrina Stock-Ochs in Rekordzeit durch die Halle trugen.

Gegen 11 Uhr war Schluss mit der Gaudi und die Gymnasiasten mussten zurück in den Unterricht. Schulleiter Gerhard Dessecker zeigte sich äußerst zufrieden mit seinen Abiturienten, die ein tolles Programm auf die Beine gestellt hätten.

Auch die Abi-Zeitung erfreut sich großer Beliebtheit und wird meist während des Streichs von den Abiturienten an Mitschüler verkauft. Auf über 150 bedruckten Seiten erstrecken sich Texte über alle Abiturienten und die Kurse und Lehrer. Gut kommen auch Extras wie Sprüche, Bilder und Statistiken an. Die für die Zeitung verantwortlichen Redakteure aus den Reihen der Abiturienten zeigen sich äußerst erfreut über ihr Werk, das, ebenso wie das Denkmal in der Eingangshalle des Schulhauses, das Motto der Abiturienten aufgreift: "Abu Dhabi- Scheichs gehen, Kamele bleiben", lautet es in Anlehnung an das arabische Emirat Abu Dhabi.

Stolz sind die Redakteure auch auf den "Spottpreis" der 450 Stück hohen Auflage: nur drei Euro pro Exemplar.