Der verletzte Landwirt wird ans DRK übergeben. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Verpuffung bei Schweißarbeiten als Übungsszenario

Schönwald (hjk). Heiß wurde es bei bestem Herbstwetter und 20 Grad der Schönwälder Feuerwehr bei der Hauptprobe, als sie in die ehemalige Bettlerkuche zum Anwesen von Alfred Fehrenbach am Mühleberg gerufen wurde.

Bei Schweißarbeiten am Kraftstofftank des Traktors war es zu einer Verpuffung gekommen wodurch der Bauer schwer verletzt unter dem Fahrzeug eingeklemmt wurde. Außerdem befanden sich noch drei weitere Personen in der Garage, die ebenfalls vermisst werden. Durch die Verpuffung wurde die Garage in Brand gesetzt, das Feuer drohte auf das angrenzende Wohngebäude überzugreifen. Die Frau des Bauern hatte zu der Zeit in der Küche zu tun und eilte sofort zur Garage, wo sie jedoch selbst nicht mehr eingreifen konnte, weil diese bereits heftig verraucht war. Daher setzte sie setzte sofort einen Notruf ab.

Nach der Alarmierung der Feuerwehr Schönwald durch die Leitstelle über Funkmeldeempfänger und Sirene, rückte die Wehr mit allen verfügbaren Fahrzeugen aus. Beim Eintreffen des Einsatzleiters Michael Pfaff erhielt er von der Frau die Nachricht, dass sie einen lauten Knall gehört habe und noch erkannt habe, dass ihr Mann unter dem Traktor eingeklemmt war. Ebenfalls vermisse sie noch ihre drei Kinder.

Gruppenführer Markus Fehrenbach teilte sehr schnell seine Atemschutztrupps ein, die sofort die Rettung des Bauern mittels einem Luftkissens einleiteten, dennoch konnten sehr schnell zunächst die vermissten Kinder gerettet werden. Nachdem das Tor der Garage geöffnet worden war, setzte man den Hochdrucklüfter ein, um Sicht und Sauerstoffzufuhr zu verbessern.

An der Gutach hatte Gruppenführer Paul Scherer mit dem Unimog sofort begonnen, die Wasserversorgung aufzubauen.

Da die Gutach sehr viel Wasser führte, konnte man sich den Einsatz des "Watergate" sparen und das Wasser direkt mit zwei Pumpen fördern. Mit dem Schlauchwagen wurden zwei B-Leitungen über rund 220 Meter verlegt, anschließend wurde zur Sicherung des Wohngebäudes gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr eine Riegelstellung aufgebaut und zugleich von außen ein Löschangriff auf die Garage durchgeführt.

Clemens Herrmann informiert Zuschauer

Viele Zuschauer einschließlich des Bürgermeisters schauten sich die Übung an und ließen sich durch die ausführlichen Informationen von Clemens Herrmann auf dem Laufenden halten. Dieser klärte mit der Kompetenz eines ehemaligen Kommandanten auf, was zu welcher Phase des Einsatzes ablief.

Bestens klappte einmal mehr die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz, wie Harald Hafner als Leiter betonte. Auch der Postenführer der Polizei in Triberg, Polizei-Hauptkommissar Gunter Feis, war vor Ort und konnte die hervorragende Arbeit der Feuerwehr verfolgen – als stiller Beobachter, wie er später schmunzelnd feststellte. Kommandant Andreas Faller, der ebenfalls als Beobachter bereit stand, hatte vor allem die schnelle Verlegung der Leitung erkannt und die schnelle Menschenrettung. Einsatzleiter und Gruppenführer zeigten sich angetan von der Leistung ihrer Mannschaft. Es tauchte die Frage auf, ob man die zweite Tragkraftspritze nicht generell auf dem Schlauchanhänger transportieren sollte, da sie dort am besten aufgehoben sei. Abschließend sagte Bürgermeister Wörpel, dass jeder Euro, der in die Feuerwehr fließe, gut angelegt sei.