Das Urteil im tödlichen Streit um Mietschulden verzögert sich. (Symbolfoto) Foto: dpa

Ein 54-Jähriger aus Bad Herrenalb soll die Mutter seiner Vermieter erschlagen haben. Überraschend hat das Gericht die Beweisaufnahme in dem Fall wieder eröffnet. Eigentlich sollte am Freitagmorgen das Urteil gesprochen werden.

Bad Herrenalb/Tübingen - Wegen neuer Tatortfotos ist die Urteilsverkündung im Prozess um einen tödlichen Streit über Mietschulden vor dem Landgericht Tübingen verschoben worden. Die Beweisaufnahme wurde am Freitag überraschend wieder aufgenommen. Zudem müsse über einen Antrag der Nebenklage entschieden werden, sagte der Vorsitzende Richter Ulrich Polachowski am Freitag.

Angeklagt ist ein 54-Jähriger aus Bad Herrenalb (Kreis Calw). Ihm wird vorgeworfen, die Mutter seiner Vermieter erschlagen und beklaut zu haben. Der Mann soll Schulden von rund 20.000 Euro gehabt und monatelang keine Miete gezahlt haben. Er will nach eigener Aussage das Opfer aufgesucht haben, um einen Streit über ausstehende Mietzahlungen zu schlichten. Die Leiche der 76-Jährigen wurde knapp eine Woche nach der Tat im Mai 2014 von ihrem Sohn gefunden.

Die Anwältin eines Angehörigen hat nun beantragt, angesichts der Beweislage gegen den Angeklagten auch Mord als Tatvorwurf zu erwägen. Die Verteidigung lehnte dies als unzulässig ab. Bisher ist der Mann wegen Totschlags angeklagt.