Vor knapp anderthalb Jahren wurde der junge Berliner Johnny K. nach einem Barbesuch zusammengeschlagen. Er starb im Krankenhaus an einer Gehirnblutung. Foto: dpa

Vor knapp anderthalb Jahren wurde der junge Berliner Jonny K. getötet. Die sechs Täter waren zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, gingen jedoch in Revision. Der Bundesgerichtshof hat nun ihre Revisionen als unbegründet verworfen.

Vor knapp anderthalb Jahren wurde der junge Berliner Jonny K. getötet. Die sechs Täter waren zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, gingen jedoch in Revision. Der Bundesgerichtshof hat nun ihre Revisionen als unbegründet verworfen.

Berlin - Knapp anderthalb Jahre nach der tödlichen Prügelattacke gegen den jungen Berliner Jonny K. hat der Bundesgerichtshof die Gefängnisstrafen gegen sechs Angreifer bestätigt. Ihre Revisionen wurden als unbegründet verworfen, wie das Berliner Landgericht am Montag mitteilte. Damit ist das Urteil des Landgerichts vom August 2013 rechtskräftig. Der brutale Angriff nahe dem Berliner Alexanderplatz hatte bundesweit Entsetzen und eine neue Debatte über Jugendgewalt ausgelöst.

Jonny K. war im Oktober 2012 nach einem Barbesuch von einer Gruppe junger Männer mit Tritten und Schlägen malträtiert worden. Die Angreifer kannte er nicht, er wollte einen Streit schlichten. Der 20-Jährige starb wenig später an Gehirnblutungen.

Ladung zum Haftantritt

Fünf Angreifer müssen nun ihre Freiheitsstrafen wegen gefährlicher Körperverletzung antreten. Sie waren bislang auf freiem Fuß, ein Sechster sitzt bereits ein. Drei Erwachsene bekamen zwei Jahre und acht Monate, zwei weitere müssen nach Jugendrecht zwei Jahre und drei Monate in Haft. Als das Urteil fiel, waren die Täter zwischen 20 und 25 Jahre alt. Sie bekommen laut Gericht nun ihre Ladung zum Haftantritt. Keiner der Verurteilten hatte eine Verantwortung für den Tod des schmächtigen Schülers übernommen.

Der schon wegen Gewalt vorbestrafte Haupttäter Onur U. sitzt bereits hinter Gittern, der Ex-Boxer war zu viereinhalb Jahren Gefängnis wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt worden. Der Deutsch-Türke war laut Urteil Auslöser des tragischen Geschehens. Er hatte demnach Jonny einen wuchtigen Faustschlag ins Gesicht versetzt und damit das Signal für die anderen Schläger gegeben. Ungeklärt blieb, ob der ungebremste Sturz oder Schläge und Tritte gegen den Kopf zum Tod von Jonny K. führten.

Tina K., die Schwester von Jonny, zeigte sich am Montag erleichtert. „Nun ist die Sache abgeschlossen“, sagte sie nach Angaben von Anwalt Roland Weber. Sie hatte wiederholt beklagt, dass die Schläger noch auf freiem Fuß waren. Die nun rechtswirksame Verurteilung sei ein deutliches Zeichen gegen Gewalt, sagte Weber, zugleich der Berliner Opferbeauftragte.