In Arizona ist ein zweifacher Mörder qualvoll hingerichtet worden. Foto: dpa

Erneute Exekutionspanne in den USA: Bei der Hinrichtung eines wegen zweifachen Mordes verurteilten Mannes in Arizona dauerte der Todeskampf rund zwei Stunden. Laut dem Death Penalty Information Center gab es seit 1976 bei mindestens 44 Hinrichtungen ernsthafte Probleme.

Erneute Exekutionspanne in den USA: Bei der Hinrichtung eines wegen zweifachen Mordes verurteilten Mannes in Arizona dauerte der Todeskampf rund zwei Stunden. Laut dem Death Penalty Information Center gab es seit 1976 bei mindestens 44 Hinrichtungen ernsthafte Probleme.

Phoenix - Ein zweifacher Mörder ist am Mittwoch im Bundesstaat Arizona nach einem fast zweistündigen Todeskampf qualvoll gestorben. Noch etwa eine Stunde nach der Injektion der tödlichen Giftspritze habe der 55 Jahre alte Joseph Wood geschnaubt und nach Luft geschnappt, schrieben seine Verteidiger in einem Eilantrag an ein Gericht, um die Hinrichtung zu stoppen. Wood starb erst rund zwei Stunden, nachdem ihm der Gift-Cocktail verabreicht wurde, wie die „Washington Post“ berichtete.

Erst Anfang Mai war es im Bundesstaat Oklahoma zu einer schweren Panne gekommen, als einem 38-Jährigen beim Spritzen eines Gifts eine Vene geplatzt war. Er verzerrte das Gesicht, wälzte sich umher und schnappte nach Luft, statt bewusstlos zu werden. Erst 43 Minuten später setzte nach einem Herzinfarkt der Tod ein. Eine Untersuchung ergab später, dass die Spritze nicht korrekt gesetzt wurde.

Wood war 1991 für die Tötung seiner Ex-Freundin und ihres Vaters zum Tode verurteilt worden. Die für Mittwochmorgen (Ortszeit) geplante Hinrichtung war zunächst ausgesetzt worden. Das oberste Gericht in Arizona machte diese Entscheidung dann aber rückgängig. Woods Verteidiger hatten argumentiert, dass der Verurteilte mehr Informationen über seine bevorstehende Exekution benötige, darunter Details über die eingesetzten tödlichen Substanzen.

Der in Arizona verwendete Mix aus dem Schmerzmittel Hydromorphon und dem Medikament Midazolam, mit dem Patienten vor Operationen beruhigt werden, war in den USA erstmals im Januar eingesetzt worden. Bei der Hinrichtung im Staat Ohio röchelte ein Todeskandidat und starb erst nach rund 25 Minuten. Nach Zählungen des Death Penalty Information Center gab es seit 1976 bei mindestens 44 Hinrichtungen ernsthafte Probleme.

Insgesamt sehen 32 der 50 US-Bundesstaaten die Möglichkeit vor, Menschen zum Tode zu verurteilen und hinzurichten. Die Giftspritze ist die am häufigsten verwendete Methode. Daneben sind in einigen Staaten auch Hinrichtungen auf dem elektrischen Stuhl, in Gaskammern (Arizona, Missouri, Wyoming) oder durch Erhängen (Delaware, New Hampshire, Westküstenstaat Washington) erlaubt. Die 18 Staaten, in denen die Todesstrafe abgeschafft wurde, liegen vor allem im hohen Norden und Nordosten der USA.