Die neuen Gästeführer haben ihr Zertifikat erhalten. unser Bild zeigt sie mit den Dozenten und Kooperationspartnern. Foto: Kerdraon Foto: Schwarzwälder-Bote

Gästeführer im Naturpark Südschwarzwald wissen bestens Bescheid / 300. Zertifikat übergeben

Von Angèle Kerdraon

Feldberg/Titisee-Neustadt. An 14 erfolgreiche Teilnehmer der Weiterbildung "Gästeführer im Naturpark Südschwarzwald" wurden nun im Rathaus Neustadt die Zertifikate vergeben und damit gibt es mittlerweile den 300. Gästeführer seit Beginn der Ausbildung.

Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Volkshochschulen Hochschwarzwald und Markgräflerland, dem Naturpark Südschwarzwald, dem Verein der Gästeführer im Naturpark Südschwarzwald und der Schwarzwald Tourismus GmbH. Wie heißt der Vogel, der dort in der Hecke sitzt? Stimmt es, dass Marie Antoinette im Höllental Rast gemacht hat? Wer hat den Gutedel ins Markgräflerland gebracht? Fragen über Fragen, die Gästeführer im Naturpark Südschwarzwald mit links überzeugend und mit fundiertem Wissen beantworten können.

"Gästeführer" werden seit 2005 ausgebildet, weil Christopher Krull, Tourismuschef der Schwarzwald Tourismus GmbH erkannte, dass Gäste, die ihren Urlaub im Schwarzwald verbringen, etwas mehr über Land, Leute, Natur und Brauchtum erfahren wollen. Daraus entstand die große Erfolgsgeschichte "Naturparkführer".

Im Rathaus von Titisee-Neustadt erhielt jetzt in einer kleinen Feierstunde die promovierte Biologin Anke Wittek, die aus Westfalen stammt, als 300. Naturparkführer das begehrte Zertifikat. Das Spezialgebiet der frischegebackenen Naturparkführerin sind Pflanzen und Heilkräuter. Wie für ihre 13 Kollegen aus dem Schwarzwald hieß es in 240 Unterrichtsstunden, Wissenswertes über die Region zu erforschen und zu erfahren und mit einer praktischen und schriftlichen Prüfung abzuschließen.

Zum Unterrichtspotenzial zählen Theoriestunden zu Geologie und Geographie, Geschichte, Brauchtum und Recht, Steuern sowie Kommunikation- und Führungstechniken. "Wer selber nichts weiß, kann auch nichts weiter geben", verdeutlichte Krull.

"Zusammen mit VHS-Geschäftsführerin Karin Hausmann haben wir damals ein interessantes Ausbildungskonzept erarbeitet und die ersten Gästeführer ausgebildet", resümiere Krull.

In der kleinen Feierstunde betonte Bürgermeister Armin Hinterseh, der auch Landrätin und Naturparkvorsitzende Marion Dammann und Fritz Gerhard Link von der Umweltakademie Baden-Württemberg eingeladen hatte, dass er stolz auf die Gästeführer-Ausbildung sei, die in idealer Weise, Geschichte, Natur und Tourismus verbinde. "Sie ist ein Aushängeschild im VHS-Angebot", betonte er.

Außerdem bedankte er sich bei den neun Dozenten, unter ihnen Viktoria Wehrle, die mit viel Herzblut ihr Wissen an die Gästeführer weitergeben. "Gäste und Einheimische werden immer anspruchsvoller, weshalb es wichtig sei, ein gutes Netzwerk zu bilden, um geballte Wissenskompetenz zu erreichen", erklärte die Landrätin.

Roland Schöttle, Geschäftsführer des Naturparks, betonte, dass in den letzten 15 Jahren zirka 120 000 Euro an Fördermitteln in die Aus- und Fortbildung investiert worden seien, die sich gelohnt hätten.