Wettbewerb entschieden / Bürger diskutieren über Modelle zur Umgestaltung des Areals ums Neustädter Münster

Titisee-Neustadt (ker). Den ersten Preis für den Ideen-Wettbewerb zur Neugestaltung des Areals rund um das Neustädter Münster konnte die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Lanz+Schwager aus Konstanz und Lohrer Hochrhein aus München für sich entscheiden.

Die Arge erhielt aus fünf eingereichten Vorschlägen die meisten Stimmen der Jury und ein Preisgeld in Höhe von 8000 Euro. Die Preisvergabe übernahm die Jury-Vorsitzende Elke Ukas und Bürgermeister Armin Hinterseh. Mit ihrem Konzept konnte die Arbeitsgemeinschaft der Architekten, Landschaftsplaner und Stadtplaner die Jury für sich einnehmen und erhielt für ihre Ideen mit neun zu zwei Stimmen-Mehrheit den ersten Platz.

Gekommen waren zahlreiche Interessierte, die sich nach den eingereichten Entwürfen erkundigten, von denen fünf im Sitzungszimmer des Rathauses von Titisee-Neustadt ausgestellt waren. "Die Eröffnung dieser Ausstellung ist eine wichtige Geschichte und der Startschuss zur Umgestaltung des Münsterplatzes und Anbindung zwischen Rathaus, Polizei und des Kurgartens, um ein richtiges Stadtzentrum zu erreichen", erklärte Hinterseh.

"Die Leute finden hier kein Stadtzentrum und am Münsterplatz fahren Autos", erklärte er. "Man habe sich bei der Stadt und im Gemeinderat im Vorfeld zwar viele Gedanken gemacht und festgestellt, dass diesbezüglich ein wenig Betriebsblindheit herrsche. "Das für den Einzelhandel beabsichtigte Signal endete in kontroversen Diskussionen, und deshalb haben wir uns für einen Wettbewerb entschieden", erklärte der Bürgermeister v

Außerdem machte er darauf aufmerksam, dass zuerst die Unterstadtanbindung realisiert werden müsse, um den Verkehr zu beruhigen, bevor die Stadt die eingereichten Ideen umsetzen könne. Hinterseh gelang es gut Spannung aufzubauen, bevor sich im Sitzungssaal die Tür für das Publikum öffnete, um die eingereichten Arbeiten als Maßstabmodelle und als plakative Ansichten vorzustellen. Dabei entwickelte sich eine anregende Diskussion. "Der Wettbewerb ist jetzt zu Ende, aber der Prozess für ein attraktives und lebendiges Stadtzentrum beginnt jetzt erst", betonte Hinterseh. Dabei werde man stufenweise vorgehen.

Der zweite Preis in Höhe von 4000 Euro ging an die Freiburger Arbeitsgemeinschaft der Büros K9 und Faktor grün. Der dritte Platz mit 2000 Euro blieb am Ort und ging an Katharina und Georg Bernhart aus Neustadt, der Freiraum AG, Ernst + Co., Freiburg. Letztendlich entscheidet der Gemeinderat, wie die Pläne umgesetzt werden.

Der Wettbewerbsgewinner nahm sich die Agora zum Vorbild, ein im antiken Griechenland zentraler Versammlungs- und Marktplatz. Die gemeinschaftliche Mitte um Politik ist das Rathaus, für die Religion das Münster und für den Kommerz sind es die angrenzenden Geschäfte. Für die Kultur sieht dieser Plan das jetzige Polizeigebäude vor, in dem dann ein Museum mit Restaurant und Bürgersaal vorgesehen ist. Außerdem sollen verschiedene Mauern gekappt werden, um Höhenunterschiede mit Rampen oder Stufen auszugleichen. Miteinbezogen hat der Sieger die Basilischmiede, die Platz für eine Kunstwerkstatt oder Vereinsräume bieten könnte.