Die Projektbeteiligen freuen sich, dass die Arbeiten zum Nahwärmenetz in Bonndorf begonnen haben.. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste Lieferung soll es im Herbst geben

Hochschwarzwald (gb). Die Bauarbeiten zum Nahwärmenetz wurde nun mit dem Spatenstich offiziell begonnen. Die erste Wärmelieferung soll es im Herbst geben.

Die Bonndorfer Weststadt wird ab Herbst 2014 über ein etwa 8,5 Kilometer langes Wärmenetz mit Wärme aus Holzhackschnitzeln sowie Abwärme aus einem Industriebetrieb versorgt. Neben zahlreichen privaten Wohngebäuden schließen auch einige gewerbliche Großkunden an.

Die Energiekosten fließen in Zukunft in einer regionalen Kreislaufwirtschaft und binden Kaufkraft vor Ort. Bisher bezogen die Gebäude im Versorgungsgebiet pro Jahr fast 800 000 Liter Heizöl-Äquivalent.

Die erste Wärmelieferung soll im Herbst 2014 erfolgen. Das Investitionsvolumen der solarcomplex AG für Heizzentrale, das Wärmenetz und die Wärmeübergabestationen beträgt rund fünf Millionen Euro. Es wird zu rund drei Viertel aus KfW-Darlehen finanziert, das restliche Viertel stammt aus Aktienkapital der an solarcomplex beteiligten Bürger. Die Projektkosten belaufen sich auf fünf Millionen Euro. Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg sind beantragt.

In Zusammenarbeit mit Germanpipe hat solarcomplex ein doppelt verstärkt isoliertes Duo-KMR-Stahlrohr bauen lassen. Diese Technik kommt im Wärmenetz Bonndorf Vorstadt zum ersten Mal in einem Wärmenetz zum Einsatz. Somit wurde ein weiterer Schritt in Richtung der Verbesserung der in diesem Bereich bisher auf dem Markt erhältlichen Isolierung und Reduzierung von Energieverlusten getan.

Es gibt 145 Übergabestationen (im ersten Betriebsjahr 2014) und 17 Vorverlegungen für späteren Anschluss an das Wärmenetz. Mit angeschlossen sind Ein- und Mehrfamilienhäuser, Gaststätten, Gewerbe und Gebäude der Straßenmeisterei.

Das regionale Bürgerunternehmen solarcomplex hat sich den Umbau der Energieversorgung weitgehend auf erneuerbare Energien bis 2030 zum Ziel gesetzt. solarcomplex sieht sich auf dem Weg zum ersten regenerativen Stadtwerk des 21. Jahrhunderts. Seit der Gründung im Jahr 2000 ist die Zahl der Gesellschafter von 20 auf jetzt rund 1000 und das Grundkapital von 37 500 auf 7,2 Millionen Euro gewachsen.

Neben Bürgern sind auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen beteiligt. Das Investitionsvolumen aller Projekte bis Anfang 2014 übersteigt 100 Millionen Euro. Seit 2007 firmiert solarcomplex als nicht-börsennotierte AG und bietet Bürgern die Kapitalbeteiligung über Aktien an.

Weitere Informationen: www.bioenergie-bonndorf.de