Martin Schmitt kurz vor der Verabschiedung: Michael Lais (von links), SC-Vorsitzende Tanja Kleiser-Schwörer, Klaus-Michael Tatsch, Martin Schmitt und Stefan Wirbser. Foto: Gerold Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach 17 Jahren hängt der "Schwarzwald-Adler" die Sprung-Ski an den Nagel  /  Verabschiedung und Schanzenfest

Hochschwarzwald (gb). Das Sommerskispringen in Hinterzarten am Wochenende wird für viele Fans zu einem fröhlichen und ereignisreichen Erlebnis werden, allerdings mit dem Wermutstropfen, dass Martin Schmitt endgültig vom Weltcup-Zirkus zurücktritt. Der vierfache Weltmeister wird seine Karriere im Adler-Skistadion beenden. Hier feierte Schmitt vor 17 Jahren sein Weltcup-Debüt. Offiziell wird der "Überflieger" am Samstag vom Präsidenten des Skiverbands Schwarzwald, Stefan Wirbser, für seine sportlichen Leistungen und Verdienste gewürdigt werden. "Wir sind sehr stolz, dass Martin Schmitt gerade hier verabschiedet wird", erklärten Bürgermeister Klaus-Michael Tatsch und Michael Lais, der Funktionär des Skiclubs und Moderator der Pressekonferenz.

"In Hinterzarten habe ich die Grundlagen für meinen Erfolg gelegt", betonte der 36-jährige Team-Olympiasieger. In Zukunft – nach dem Abschluss des Studiums an der Sport-Akademie in Köln im kommenden Jahr – wird Martin Schmitt als Trainer fungieren. Gespräche mit den Verantwortlichen des DSV (Deutscher Ski-Verband) liefen bereits. "Beim Skispringen werde ich als Zuschauer einen völlig neuen Blick auf das Skispringen bekommen", erklärt Martin Schmitt.

Er freue sich auf seine Teamkollegen Andreas Wank (Hinterzarten), Richard Freitag (Nickelhütte Aue), Michael Neumayer (Berchtesgaden), Severin Freund (Rastbüchl) und Andreas Wellinger vom SC Ruhpolding. Wellinger sieht Martin Schmitt als Favorit bei den Deutschen Meisterschaften. Doch auch zu seinen früheren Teamkollegen, vor allem zu Dieter Thoma, hat Schmitt intensiven Kontakt.

Der Blick zurück ist für Martin Schmitt erfreulich. "Die Misserfolge habe ich einfach verdrängt und alle Erfolge aufgesogen". 1997 sprang der gebürtige Tannheimer und heute in Freiburg wohnende Schmitt, sein Weltcup-Debüt. Im selben Jahr gewann er mit der Mannschaft bei den Weltmeisterschaften in Norwegen die Bronze-Medaille. 1999 und 2001 holte sich Schmitt im Einzel und mit dem Team Gold. Bei den Olympischen Spielen gewann er 1998 in Japan und 2011 in Kanada Silber und 2002 in den USA mit dem Team Gold. 2001 in Oberndorf wurde er Deutscher Meister. Doch er vergisst auch nicht seine ersten Skisprungschritte beim Skiclub Furtwangen, dem er bis heute angehört. Sport will er weiterhin betreiben, Radfahren, Fußball, Tennis.

Verabschiedet wird Martin Schmitt am Samstag. Danach wird ein riesiges Schanzenfest mit Live Musik nicht nur das Sommerskispringen (Start Samstag 9.30 Uhr und Sonntag 9 Uhr) beenden, sondern auch die aktive Karriere des Ausnahmesportlers Martin Schmitt.