Die Kriminalstatistik 2013 für das Polizeirevier Titisee-Neustadt stellten gestern der Neustädter Polizeichef Uwe Kaiser und sein Stellvertreter Clemens Winkler vor. Foto: Kerdraon

Kriminalstatistik für Titisee-Neustadt macht deutlich: Zahl der Einbrüche steigt. Alle Beobachtungen melden.  

Titisee-Neustadt - Die Beamten des Polizeireviers Titisee-Neustadt haben gute Arbeit geleistet. "Erfreulich ist die sehr hohe Aufklärungsquote von 63,12 Prozent der 2180 verzeichneten Straftaten, die leicht um 0,59 Prozent angestiegen sind", freut sich Polizeichef Uwe Kaiser, der gestern zusammen mit seinem Stellvertreter Clemens Winkler die Kriminalstatistik 2013 vorstellte.

Große Sorgen bereiten der Polizei im Hochschwarzwald die ständig steigende Zahl der Einbrüche. Sobald es dunkel wird, machen sich auch im Hochschwarzwald immer mehr Einbrecher auf den Weg. "Wir befürchten, dass die Einbrüche im nächsten Jahr sogar noch zunehmen werden", verdeutlichte Kaiser. Im vergangenen Jahr schlichen 34 Mal Diebe in fremde Wohnungen. 23 Einbrüche waren es im Jahr zuvor. Das sind 11 Prozent mehr. Die Einbrecher kommen nicht nachts. "Sie verschaffen sich jetzt auch am helllichten Tag Zugang", ließ Kaiser wissen. Erstmals betraten sie 2013 auch sechs Mal am Tag fremde Wohnungen. Was bei der Statistik zu einer kuriosen Zunahme der Tageseinbrüche um 600 Prozent führte.

"Bevorzugt suchen die Diebe ihr Einbruchsgebiet in verkehrsgünstiger Anbindung zur B 31", klärte Winkler auf. Die Mehrzahl der Einbrüche wird von Banden beziehungsweise von mehreren Personen mit Migrationshintergrund verübt. Zum Lieblingsdiebesgut gehören Geld, Schmuck und Alkoholika.

Ganz besonders lobten der Neustädter Polizeichef und sein Kollege die Aufmerksamkeit eines Löffingers, dessen gezielte Beobachtungen und Hinweise die Polizei auf die Spur der Täter führte. "Um dem Phänomen beizukommen, haben wir jetzt auf jeder Dienststelle spezielle Koordinatoren", unterstrich Kaiser die Einbruchsituation.

Dabei appellierte er, jede Beobachtung zu melden. "Es hat nichts mit Denunziantentum zu tun, denn jeder Hinweis kann hilfreich sein", erklärte er. "Lieber dreimal zu viel als einmal zu wenig anrufen", forderte Kaiser. Auch Geschwindigkeits- und Fahrzeugkontrollen auf der B 31 führten einige Male zur Entdeckung von Diebesgut und ihre Beschaffer.

Sorgen bereitet den Polizisten die Rauschgiftkriminalität, deren Fälle sich von 76 im Jahr 2012 auf 115 gesteigert haben und für einen Anstieg der Delikte um 51,31 Prozent sorgten. Maßgebend hierfür war ein Vorfall in Neustadt am Saiger Hang, wo mit Cannabis gehandelt und dieses größtenteils an Jugendliche abgegeben wurde. "Cannabis ist immer noch eine gefährliche Einstiegsdroge und wir können nicht zusehen, dass sich hier ein Gewerbe etabliert und keiner unternimmt etwas", untermauerten die Polizisten ihr Vorgehen. "Cannabisbesitz und -erwerb sind strafbar, führt immer zur Anzeige und kann sich bei Jugendlichen auch auf den Erwerb des Führerscheins auswirken." Um 77,14 Prozent von 35 auf 62 Fälle, ist die Computerkriminalität gestiegen.

Zuständig für das negative Plus sind ein Löffinger und eine Neustädterin. Die Fälle häuslicher Gewalt erfuhren einen Zuwachs um 28,94 Prozent, ähnlich die Betrugsdelikte mit einem Zuwachs um 21,54 Prozent, die vor allem auf zwei Einzeltäter zurückzuführen sind. Zugenommen haben auch die Körperverletzungen um 10 Prozent, wobei die gefährliche Körperverletzung leicht von 89 auf 75 Taten zurückging. Erfreulich ist auch die Abnahme der Gewaltkriminalität um 17 Fälle und die Abnahme der Straßenkriminalität von 327 auf 284 Fälle um 13,14 Prozent.

Weitere Zahlen aus der Polizeistatistik: Abgenommen haben die Fälle der Gewaltkriminalität um 17,52 Prozent, schwere gefährliche Körperverletzung um 15,73 Prozent, Straßenkriminalität um 13,14 Prozent, die gesamten Diebstahlsdelikte um 12,79 Prozent und einfacher Diebstahl um 18,45 Prozent.