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Rund 200 Einsatzkräfte vor Ort. Bahnverkehr kommt zum Erliegen. Auslöser vermutlich Verpuffung. Schaden in Millionenhöhe.

Titisee-Neustadt - Am Freitagmittag hat das Sägewerk Ketterer im Industriegebiet von Neustadt gebrannt. Die Polizei spricht von einem Schaden in Millionenhöhe. Verletzt wurde niemand.

Gegen 15.30 Uhr hatte ein Großaufgebot von Feuerwehrleuten den Brand schließlich unter Kontrolle. Der Schaden beträgt nach ersten Einschätzungen mehrere Millionen Euro.

Bereits am Freitagnachmittag hatte die Polizei erste Indizien zur Brandursache: "Nach vorläufiger vorsichtiger Einschätzung könnte eine Verpuffung in der Hobelhalle des Sägewerkes brandursächlich gewesen sein", informierte Dirk Klose, Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg. Der bei der Verpuffung entstandene Brand griff dann auch recht schnell auf benachbarte Hallen des Sägewerks über, das in unmittelbarer Nähe zu verschiedenen Einkaufsmärkten steht. Rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten sich drei Personen, auch die weiteren Mitarbeiter des Unternehmens konnten den Gefahrenbereich unversehrt entlassen und aus sicherer Entfernung die Löscharbeiten beobachten.

Belegschaft und Schaulustige mussten so mit versteinerten Gesichtern mitansehen, wie das Feuer in den vorwiegend mit Holz gebauten Hallen reichlich Nahrung fand und weithin sichtbar lichterloh brannte. Als die ersten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt sich mit ihren Fahrzeugen zum Gewerbegebiet aufmachten, wies ihnen bereits eine meterhohe Rauchsäule den Weg zum Einsatzort, eine große dunkle Wolke wabberte über der Wälderstadt.

Routiniert wurden die Löscharbeiten begonnen, Atemschutzträger machten sich bereit, während andere Kräfte die Löschwasserversorgung aufbauten. Die Tanks wasserführender Fahrzeuge wurden für der ersten Löschangriff zu Hilfe gezogen, parallel dazu wurden entsprechende Schlauchleitungen gelegt und Pumpen in Betrieb gesetzt.

Da sich schnell das ganze Ausmaß des Brandes abzeichnete, wurden sofort weitere Feuerwehren aus dem gesamten Hochschwarzwald alarmiert. So strömten immer mehr Feuerwehrfahrzeuge und ihre Mannschaften zur Überlandhilfe in das Gewerbegebiet. So kamen auf verschiedene Drehleitern zum Einsatz, mit denen das flammende Inferno von oben bekämpft wurde. Die Einsatzkräfte versuchten vor allem, ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäudeteile zu verhindern.

Die Feuerwehrleute mussten Schwerstarbeit leisten: Durch das Feuer entstand eine enorme Hitze, so dass die Männer bald der Erschöpfung nahe waren und sich immer wieder an der Flammenfront abwechseln mussten. Vom Ortsverein des Roten Kreuzes wurden die Floriansjünger mit Getränken versorgt. Annähernd 350 Einsatzkräfte verschiedener Feuerwehren, Rettungsdienste, Technischem Hilfswerk und Polizei waren so mehrere Stunden unermüdlich im Einsatz. Der Brand ging an die Substanz, neun Feuerwehrleute waren erschöpft, ein Mitarbeiter der Firma wurde leichtverletzt.

Die Polizei sperrte die Gegend weiträumig ab. Als "weiteren glücklichen Umstand" wertete Polizeisprecher Klose, dass es recht windstill war, so dass es keine Auswirkungen der Rauchentwicklung auf den Straßenverkehr und auch keinen erschwerenden Funkenflug gab. Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass entlang der Bahnlinie Bäume in Brand gerieten. So musste der Bahnverkehr in diesem Bereich unterbrochen werden. Gegen 15.30 Uhr war das Feuer gelöscht, nachts wurde Brandwache gehalten.