Um rund neun Prozent sind die Diebstahlsdelikte im vergangenen Jahr gestiegen. Foto: Burgi Foto: Schwarzwälder-Bote

Kriminalstatistik: Polizei mit Aufklärungsquote zufrieden

"Unsere Aufklärungsquote von 63,28 Prozent ist mit einer Steigerung um 5,94 Prozent im Vergleich zu anderen Gebieten hoch", freuten sich Polizeichef Uwe Kaiser und sein Stellvertreter Clemens Winkler bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2016.

Titisee-Neustadt. Eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 5,94 Prozent sei ein gutes Ergebnis, obwohl sich die Beamten des Polizeireviers im Gegensatz zum vergangenen Jahr mit einer Steigerung der Straffälle von 2203 im Jahr 2015 auf 2334 im Jahr 2016 zu beschäftigen hatten.

"Das ist der Erfolg eines gut besetzten Polizeireviers, was eine höhere Polizeipräsenz erlaubt", informierte Kaiser. Allerdings unterstrichen die Beamten, dass sowohl die Sexualdelikte in der Umgebung sowie die in Neustadt an der Hochfirstschanze versuchte Vergewaltigung, für ehebliche Verunsicherung gesorgt habe, zumal der Täter bis heute nicht festgestellt werden konnte.

Ermittelt haben die Beamten bei 1 022 Tatverdächtigen. Im letzten Jahr lag ihre Zahl noch bei 999. Wobei 249 Kinder, Jugendliche und Heranwachsende mit einen Anteil 24,36 Prozent in der Strafstatistik stehen. Im vergangenen Jahr lag ihre Zahl noch 237 bei 23,72 Prozent. 275 Tatverdächtige, das sind 26,90 Prozent, waren Nichtdeutsche. Im Jahr waren es noch bei 263.

Zugenommen hat die Anzahl der Tatverdächtingen bei den Asylbewerbern und Flüchtlinge ohne Aufenthaltsgenehmigung von 87 im Jahr 2015 auf 97 das sind 9,49 Prozent. Allerdings verzeichnet der Hochschwarzwald auch mehr Flüchtlinge als im vergangenen Jahr. Am meisten zu tun hatten die Beamten mit den Diebstählen. Ihr Anteil bei den Gesamtstraftaten lag bei 27,55 Prozent.

Erheblich gestiegen ist die Gewaltkriminalität um 33 auf 76 Fälle. Eine Zahl, die mit einem Anstieg der Taten um 76,74 Prozent heraussticht, obwohl die Gewaltkriminalität nur einen Anteil von 3,26 Prozent der gesamten Straftaten hat. Sie hat eine Aufklärungsquote von 84,21 Prozent. Bei den Raubdelikten lag die Zahl 2015 noch bei zwei und ist auf neun angestiegen. Davon wurden 66,6 Prozent aufgeklärt.

Die Zahl der erfassten Körperverletzungsdelikte liegt bei 14,22 Prozent der Straftaten und hat sich von insgesamt 253 auf 332 um 31,22 Prozent ebenfalls nach oben bewegt. Auch hier ist die Aufklärungsquote mit 94,88 Prozent sehr hoch. Gestiegen von 37 auf 63, das sind 70,27 Prozent, ist auch die Anzahl der gefährlichen Körperverletzungen. "Dazu zählt schon, wenn jemand ein Pfefferspray oder sonst ein Gegenstand in der Hand hat", erläuterte Kaiser. Ebenfalls gestiegen um 28,04 Prozent sind Straftaten im Bereich häuslicher Gewalt, nämlich von 82 auf 105.

Gestiegen um 8,98 Prozent ist die Anzahl der Diebstahlsdelikte von 590 im vergangenen Jahr auf jetzt 643 mit einem Anteil an den Gesamtstraftaten von 27,55 Prozent bei einer Aufklärungsquote von 29,70 Prozent. Bei den einfachen Diebstählen ging die Zahl von 419 auf 407 um 2,86 Prozent zurück. Hingegen ging die Zahl der schweren Diebstähle mit 38,01 Prozent von 171 auf 236 extrem nach oben.

Hochkonjunktur hatte der schwere Ladendiebstahl, der von 3 auf 39 anstieg. Mit verantwortlich war eine organisierte Bande aus Georgien. Lieblingsdiebesgut waren Parfüm, Kabel und kleinere Geräte, die direkt nach Hause geschickt wurden. Ein Minus von einem Prozent konnte die Polizei bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen feststellen.

Gekifft wird am meisten in Löffingen und in Titisee-Neustadt, wobei auch eine Steigerung der synthetischen Rauschmittel verstärkt zu bemerken ist. 2015 wurden noch 184 Fälle und 2016 bereits 215 Fälle registriert, was zu einem Anstieg um 16,84 Prozent führte. Zurückgegangen um 17,9 Prozent sind Betrugsdelikte, nämlich von 324 auf 266. Gestiegen um 5,84 Prozent ist die Straßenkriminalität von 325 auf 344 Fälle.