Immer pünktlich: Jiri Ezr reist seit 15 Jahren aus Tschechien zu den Spielen des TTC Loßburg an. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Tischtennis: Rückzug in die Bezirksklasse wahrscheinlich / Erleichterung bei Chef Baader

(wö). Mit dem wahrscheinlichen Rückzug des TTC Loßburg in die Tischtennis-Bezirksklasse endet eine Ära von 30 Jahren Spitzensport in höheren Ligen. Nach dem Abstieg aus der Verbandsklasse kam die Truppe trotz des Einsatzes von jeweils zwei der drei tschechischen Spieler in der Landesliga nicht über Platz acht hinaus und müsste nun eigentlich in die Relegation, die in einer Woche in Leutkirch über die Bühne geht.

TTCL-Chef Jürgen Baader erklärte indessen, dass im Verein die Tendenz zum Verzicht vorherrsche, da eine Teilnahme nicht sinnvoll wäre, wenn man anschließend die Mannschaft ohnehin zurückziehe. Baader schaut zwar wehmütig auf die Jahre in höheren Klassen zurück, aber gleichzeitig ist bei ihm auch so etwas wie Erleichterung zu spüren, dass die Zeit aufwändiger Organisation, gepaart mit ständigem Hoffen und Bangen, nun vorbei ist.

Höhenflug beginnt 1989

Der eigentliche Höhenflug des TTC Loßburg begann im Jahr 1989, als Rolf Jäger, Günther Bauer, Michael Wörner, Claus-Peter Eberhardt, Hans Frey, Peter Heggenberger und Holger Korneffel in eigener Halle vor 300 (!) Zuschauern die Aufstiegsrunde der vier Landesligameister für sich entschieden und den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt machten. Doch nach dem Willen von Coach Kurt Graf sollte das noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein und nach drei Jahren gelang mit Wolfgang Jagst an der Spitze der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg, wo die Loßburger dann mit Andras Krenhardt und Carsten Großmann auf Anhieb Platz vier belegten.

Nach wiederum drei Jahren ging es über die Verbandsliga zurück in die Verbandsklasse. Danach pendelten die Loßburger zehn Jahre lang zwischen den beiden höchsten Verbandsspielklassen hin und her. 2008 spielte der TTC Loßburg letztmals in der höchsten Liga Württembergs, ehe bis zum letzten Jahr die Verbandsklasse ihr Terrain war.

Im Rückblick bleiben dem TTCL-Vorsitzenden Jürgen Baader die negativen Erlebnisse und Enttäuschungen, die es zweifellos auch gegeben hat, weit weniger in Erinnerung, als die sportlichen Highlights dieser Zeit und die menschlichen Beziehungen zu treuen Wegbegleitern. So versäumte Steffen Müller aus Neuenbürg in 26 Jahren kaum ein Spiel, reiste Jiri Ezr seit 15 Jahren immer zuverlässig und pünktlich aus Tschechien an, prägte Andras Krenhardt während 20 Jahren das Gesicht der Mannschaft.

Am Ende dieser Ära richtet Baader den Blick voraus: "Jetzt ist die Zeit zum Umbruch da. Wir werden kleinere Brötchen backen und auf unsere talentierten Jugendlichen setzen, eben einige Klassen tiefer."