Tamara Korpatsch begeistert Zuschauer im Halbfinale gegen Richel Hogenkamp mit platziertem und druckvollem Spiel.

Bei den Einzel-Halbfinals des 24. BMW-ahg-Cup in Horb-Bildechingen bekamen die Zuschauer bei bestem Tenniswetter zwei völlig unterschiedliche Matches zu sehen.

Während die Hamburgerin Tamara Korpatsch im ersten Semifinale ohne größere Probleme das Endspiel erreichte, entwickelte sich zwischen Tena Lukas aus Kroatien und Tereza Smitkova ein enges Match mit dem besseren Ende für die gesetzte Tschechin.

Hambugerin setzt Siegesserie fort

Als letzte verbliebene deutsche Starterin trat Tamara Korpatsch im Halbfinale von Bildechingen an und blieb auch im vierten Auftritt innerhalb weniger Tage ihrer Linie treu. Die 21-Jährige, die in der vorvergangenen Woche das 25 000 Dollar-Turnier in Darmstadt für sich entscheiden konnte, startete offensiv und nahm der an Position zwei gesetzten Richel Hogenkamp nach erfolgreichem eigenen Aufschlagspiel den Service ab, so dass es bereits nach wenigen Minuten 2:0 stand. Auch in der Folge erkämpfte sich die Rechtshänderin nahezu jeden Ball und stellte ihre drei Jahre ältere Gegnerin mit druckvollen und platzierten Bällen immer wieder vor (zu) große Herausforderungen.

Die Niederländerin kam dagegen nicht gut ins Match, ließ sich immer wieder in die Defensive drängen und hatte vermehrt mit eigenen Fehlern zu kämpfen. Der zwischenzeitliche Spielstand von 4:0 machte dies Mitte des ersten Satzes deutlich. Zwar gelang es Hogenkamp in der Folge Tamara Korpatsch den Aufschlag abzunehmen, das anschließende Service der Niederländerin ging jedoch ebenfalls verloren, sodass sich am Vorsprung der jungen Deutschen wenig veränderte. Nach einem erneuten Break zum 5:2 hätte die Nummer 171 der Weltrangliste bei eigenem Aufschlag die Chance gehabt weiter zu verkürzen, vergab diese jedoch ohne eigenen Punktgewinn. So ging der erste Satz mit 6:2 an eine bis dahin voll überzeugende Tamara Korpatsch, die in diesem Durchgang mit das beste Tennis der gesamten Woche gezeigt hatte.

Der zweite Satz startete mit einer kleinen Überraschung. Nach einem ersten erfolgreichen Aufschlagspiel der Deutschen legte Richel Hogenkamp zwei Spiele nach und ging damit erstmals in Führung. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, das von zahlreichen langen und intensiven Ballwechseln geprägt war. Doch auch in dieser Situation behielt Tamara Korpatsch einen kühlen Kopf, glich aus und zog in der Folge wieder davon. Ihren ersten Matchball verwandelte die 21-jährige durch einen sehenswerten Lob über die Rückhand ihrer Gegnerin, die der Hamburgerin anschließend nur noch zum Einzug ins Endspiel gratulieren konnte.

Der gelang im zweiten Halbfinale auch Tereza Smitkova aus Tschechien. Im Match gegen die Kroatin Tena Lukas setzte sich die an Position sechs gesetzte Rechtshänderin ebenfalls in zwei Sätzen durch. Beide Spielerinnen agierten von Beginn an mit druckvollen und gut platzierten Bällen, spielten jedoch weitaus fehlerhafter als in der ersten Partie des Tages.

Beide Spielerinnen mit vielen Fehlern

Nachdem bis zum Spielstand von 2:2 beide Spielerinnen ihre Aufschlagserien erfolgreich gestalten konnten gelang der 21-jährigen Tschechin, die im April 2015 nach einem Sieg bei einem 125 000-Dollar-Turnier in dem Einzug in das Wimbledon-Achtelfinale 2014 bereits auf Weltranglisten-Platz 57 gelistet war, das erste Break, gefolgt von einem abermals souveränen Service. Der zwischenzeitliche 4:2-Vorsprung hatte jedoch nicht lange Bestand, denn Tena Lukas gab sich nicht geschlagen und drehte den Spielstand durch druckvolles und variantenreiches Spiel auf 4:5.

Bei diesem Spielstand musste sich ihre Gegnerin minutenlang von Physiotherapeutin Catrin Müller am Nacken behandeln lassen, konnte das Match anschließend jedoch fortsetzen und erkämpfte sich durch die eigenen Aufschlagserien den Tiebreak. In diesem machte die Tschechin weniger Fehler als ihre Gegnerin und entschied den ersten Satz damit mit 7:6 für sich.

Auch im zweiten Satz spielten beide Kontrahentinnen mit sehenswerten Bällen immer wieder die Punkte heraus und ließen nur selten lange Ballwechsel aufkommen. Beim Stand von 4:3 gelang Tereza Smitkova das entscheiden Break zum 5:3 und damit die Vorentscheidung. Im anschließenden Spiel zwang sie Lukas mit zwei starken Aufschlägen zu direkten Fehlern und behielt auch beim darauffolgenden Matchball die Nerven, um zum 7:6 und 6:3-Endstand zu verwandeln.