Von Horst Wardenbach

Von Horst Wardenbach

Trotz mancher Angebote der Verbraucherzentralen sowie Initiativen von Banken und Sparkassen begegnet die Schule den Finanzen als Lehrstoff in aller Regel distanziert. Der Umgang mit dem lieben Geld wird allenfalls im Elternhaus thematisiert. Nicht immer fachkundig, vor allem wenn es um das Taschengeld der Kinder geht.

Das Ergebnis präsentiert die Gesellschaft für Konsumforschung mit ihrer Jugendstudie 2012: Gerade einmal acht Prozent der befragten Jugendliche und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 24 Jahren kennen sich nach eigener Einschätzung "gut" mit Geld aus. Und: Mehr als ein Drittel der 14- bis 17-Jährigen lehnt es rundweg ab, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern.

Einer der Gründe: Zwischen den pädagogisch begründeten Empfehlungen der Jugendämter über die Höhe der monatlichen Zuwendungen und dem tatsächlich gezahlten Taschengeld klafft eine erhebliche Lücke. So ermittelte die Kids-Verbraucheranalyse für den sechs bis 13 Jahre alten Nachwuchs einen durchschnittlichen Zuschuss von rund 27 Euro pro Monat, während die Taschengeld-Tabelle für 13-Jährige 22 Euro vorsieht und bei den Erstklässlern von zwei Euro pro Woche ausgeht.

"Geld ist in vielen Familien ein Tabuthema, obwohl es oft gleichzeitig Streitpunkt Nummer eins ist", weiß Bricklebrit-Geschäftsführerin Kirstin Wulf, deren Beratungsfirma nach dem Zauberwort für den Goldesel im Märchen benannt ist. Dabei sei es so wichtig, dass die Kinder frühzeitig lernten, es gibt ein monatliches Familien-Budget, in dem auch das Taschengeld vorgesehen ist.

Doch beides ist endlich. Daran sollte sich auch der erweiterte Familienkreis halten.

Oma und Opa sind keine Goldesel auf zwei Beinen", heißt es bei Bricklebrit. Dem Enkel vor der Klassenfahrt ein Extrageld zustecken sei in Ordnung, nicht jedoch eine Daueralimentierung oder die Übernahme der zu hohen Handy-Rechnungen.