Mit dem Neckar-Erlebnis-Tag will man vor allem Radfahrer ansprechen. Aber "Mobil ohne Auto" wird es nicht geben. Foto: Hopp

Radfahrer bleiben bei Neckar-Erlebnis-Tag wichtigste Zielgruppe. Diesmal keine Straßensperrung.

Sulz/Horb/Starzach/Rottenburg - "Ganz bewusst" hat das Neckar-Erlebnis-Tal nach 15 Jahren das Konzept für "Mobil ohne Auto" abgespeckt. Motto diesmal: Das Programm ist so umfangreich wie früher, dafür ist es jetzt mit Autos.

Axel Blochwitz, Vorsitzender der Tourismus-Kooperation "Neckar-Erlebnis-Tal" (NET): "Wir haben bewusst den Neckar-Erlebnis-Tag von den Kosten und der Werbung reduziert. Weil wir nicht wissen, ob der Neckartalradweg so viele Radfahrer aufnehmen kann."

Früher war die Straße bei "Mobil ohne Auto" zwischen Sulz und Rottenburg für Fahrradfahrer gesperrt. Für fünf Euro konnte man mit dem Sonder-Bahnticket inclusive Fahrrad dann an den Ausgangspunkt zurückfahren.

Das große Problem: Die letzten Veranstaltungen von Mobil ohne Auto floppten oder fielen aus. Die Gründe: Mieses Wetter, Bundestagswahl, Bauarbeiten. Dazu sind die Kosten für die Straßensperrungen für die 50 Kilometer zwischen Sulz und Rottenburg an diesem Tag auf "60 000 bis 100 000 Euro" angestiegen, so NET-Vorstand Blochwitz. Verschärfte Vorschriften. Auch die Sonder-Bahntickets gibt es nicht mehr, weil laut NET die vorhandenen Öffi-Kapazitäten ausreichen. Und man auch damit rechnet, dass sich Fahrradfahrer alternativ per Hänger und Auto abhelfen können.

Der große Fahrradtag ohne Straßensperrung – das hat aber auch Vorteile. Elke Spielvogel, Leiterin der Tourismusförderung Rottenburg: "Man glaubt gar nicht, wie aggressiv viele Autofahrer auf die Straßensperrungen reagiert haben."

Wird der Neckar-Erlebnis-Tag jetzt ein großes Fest für Radfahrer und auch für Autofahrer? Blochwitz: "Wir freuen uns natürlich, wenn auch Autofahrer die Chance nützen, die vielen Attraktionen beim Neckar-Erlebnis-Tag zu besuchen. Die Zielgruppe sind aber klar die Radfahrer, und die Attraktionen befinden sich in der Nähe des Neckartalrad-Wegs."

Der Start für den ersten "Neckar-Erlebnis-Tag" am Sonntag, 25. September: 8 Uhr Marktplatz Sulz. Hier gibt es Kuchen, Snacks, Torten und belegte Brötchen. Offizieller Startschuss ist um 11 Uhr mit Bürgermeister Gerd Hieber und Axel Blochwitz, die sich danach aufs Tandem schwingen werden. Hier gibt’s auch eine Geldprämie für den Radfahr- und Wanderverein, der die meisten Teilnehmer mitbringt. Nächste Station: Fischingen mit Kanufahrten bis Horb. In Rexingen beispielsweise gibt’s das Herbstfest beim Schafhaus, in Dettingen beim Gasthaus Adler die Spielstraße. In Horb-Betra wird 10 Jahre Karate beim ASC gefeiert.

Der Kleintierzüchterverein in Höhe Neckarbad feiert nicht nur 100-jähriges Bestehen, sondern hat neue "Kuscheltiere". Vorsitzende Silke Wüstholz hat gestern die "Quessant"-Schafe einquartiert. In Mühlen gibt es um 11 Uhr den Fahrrad-Gottesdienst, in der Kulturtankstellen Starzach-Börstingen eine Mitmachaktion. Auf dem Golfplatz Schloss Weitenburg locken kostenlose Golfkurse. Und weil diesmal die Straßen nicht gesperrt sind, lächelt NET-Vorsitzender Axel Blochwitz, kommt man sich auch nicht mit dem Kübelesrennen bei der Bieringer Kirbe ins Gehege.

Spielvogel sagt: "Das ist eins der Highlights von Rottenburg an diesem Sonntag." Nicht im offiziellen Programm des NET, aber auch interessant: Am Sonntag gibt’s in Rottenburg auch das Radrennen rund um die Kelternplatz in Wendelsheim.

Weitere Informationen: Neckar-Erlebnis-Tag. Sonntag, 25. September, 8 bis 18 Uhr. 37 Attraktionen zwischen Sulz und Rottenburg. Neckar-erlebnis-tal.de