Serge Faustino entlastet zwei Jahre lang Georg Lokay / Gemeindeversammlung bietet Rück- und Ausblick

Von Ingrid Vögele

Sulz. Ein gemeinsames Mittagessen war der Auftakt zur Versammlung der katholischen Kirchengemeinde St. Johann, bestehend aus Sulz und Vöhringen mit Teilorten.

Nach dem Gottesdienst stellte der Kirchengemeinderat seine Arbeit während der vergangenen fünf Jahre schwerpunktmäßig vor und nahm Anregungen zu einzelnen Themen entgegen.

So berichtete die Leiterin des Kindergartens, Silke Kolb, über die Entwicklung in den vergangenen zwei Jahre, so lange ist sie dort tätig. Seit 2011 wurde der Kindergarten um die Krippe erweitert, zurzeit besuchten 29 Kinder aller möglichen Nationen und Glaubensrichtungen die Einrichtung. Das Zusammenleben und die Arbeit mit den Eltern klappe "super", Kinder und Eltern seien bei allen Festen immer dabei.

Im Zuge der Evaluation wurde 2013 zusammen mit dem Träger ein Leitbild entwickelt. Alle Abläufe wurden dokumentiert und füllten ein Portfolio. Diese "Bedienungsanleitung" zusammen mit der Konzeption gibt Auskunft über die Zielsetzungen und Arbeitsweisen der Betreuung. Notwendig wurde diese Offenlegung wegen immer kritischer werdender Eltern zum einen und wegen der Zuteilung von Fördergeldern, die nur noch an Kindergärten mit nachgewiesenem Qualitätsmanagement gezahlt würden, zum andern.

Die zweite Vorsitzende Agnes Utzler freute sich zunächst einmal über das große Interesse an der Veranstaltung. Die Stühle reichten nicht aus.

Ihr Überblick umfasste den Zeitraum von Mai 2010 bis heute. Sie erinnerte an Vakanz und Orgelweihe 2010, ebenso an die Außenrenovierung des Pfarrhauses 2011. Seit diesem Jahr wirke Pfarrer Georg Lokay segensreich in der Gemeinde – spontaner Beifall begleitete ihre Worte. Am Beispiel des Jakobusfests in Vöhringen 2012 zeigte sie exemplarisch den Ablauf einer Sitzung des Kirchengemeinderats auf. Die Besetzung der Mesnerstelle in Vöhringen, Verpflichtung des Chorleiters, die 72-Stunden-Aktion der Ministranten und die Anschaffung des neuen Gemeindebusses waren Themen. Für ein schnelleres Handeln zeigte sie die Notwendigkeit einer örtlichen Gemeindeleitung auf.

Drei Fragen und ihre Antworten darauf bestimmten den Bericht zu Vakanz und Gemeindeberatung, den Markus Steppacher vortrug. "Was hat Kraft gegeben, die Vakanz zu überstehen? Was haben wir zu bieten? Welcher Same muss gesät werden?" Die Antworten auf die letzte Frage bewegten sich im Bereich einer Willkommenskultur, der Einheit in der Gemeinde und der Seelsorgeeinheit, der Einheit mit anderen Konfessionen oder der Erwachsenenbildung.

Einen Überblick über die ökumenische Arbeit gaben Monika Prillwitz und Markus Steppacher. Der gemeinsame Besuch des ökumenischen Kirchentags in Rottweil von evangelischen und katholischen Christen aus Sulz und Vöhringen stand als Höhepunkt im Raum. Kirchturmaktion, Sternsinger, Gänseessen beim Patrozinium, Weltgebetstag und Taizégebet, würden 2015 weitergeführt, erweitert noch durch den Besuch des Kirchentags in Stuttgart, die ökumenische Bibelwoche und weitere Veranstaltungen im Jahreslauf.

Angeregt wurde ein rollstuhlgerechter Zugang zur Kirche, der auf dem Plan zur Neugestaltung des Kirchvorplatzes nicht ausgewiesen sei. Ferner sollte die Ökumene sich nicht nur auf gemeinsames Speisen beschränken, sonst fehle der Inhalt. Auf dem Gebiet der Ökumene weiterzumachen, war ein weiterer Wunsch. Moniert wurde, dass am ersten Weihnachtsfeiertag kein Gottesdienst in Sulz sei. Pfarrer Lokay erklärte, dass die Mitternachtsmette für den 25. Dezember gelte. An den beiden Vormittagen sei er in Dornhan und Vöhringen. Er kündigte mit Pfarrer Serge Faustino, der im Mai für zwei Jahre nach Sulz komme, eine kurze Entspannungsphase an.

Angeregt wurde ein kleineres Ratsgremium vor Ort, um kleinere Sachen abzudecken. Es würde die Hauptamtlichen entlasten, denn die Zeit mit bis zu acht Sitzungen pro Monat gehe der Pastorale und der Seelsorge ab. Der Vorschlag erhielt viel Beifall.u Für die Kirchengemeinderatswahlen am 15. März stehen derzeit 13 Kandidaten zur Verfügung. "Händeringend" werde noch nach einem weiteren Bewerber gesucht.