Tradition, um Wild und Schützen beim Streckelegen zu ehren: Hegeringleiter Ludwig Schrägle (rechts) übergibt an Marco Maier und Georg Schrön (von links) den Schützenbruch Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Nur Rehe erlegt / Streckelegen auch in diesem Jahr unter Beteiligung der Bevölkerung

Von Anastasia Steinke-Vollmer

Sulz-Bergfelden. Richtig Glück mit dem Wetter hatten Jäger und Treiber in diesem Jahr bei der revierübergreifenden Jagd in den Revieren Renfrizhausen, Bergfelden, Heiligenzimmern sowie den Staatsjagden Kirchberg und Haigerloch-Nord. Sonnenschein begleitete die Jagdgesellschaft bis zum abschließenden Streckelegen. Fast zu warm waren die Indianersommer-Temperaturen für eine erfolgreiche Jagd auf Wildschweine.

Auch in diesem Jahr trafen sich Jäger, Treiber und Hundeführer frühmorgens an den Treffpunkten in ihren Revieren, um von ihren Jagdherren in den Verlauf der knapp dreistündigen Jagd eingewiesen und "beständert" zu werden. Mit "Hahn in Ruh" um zwölf Uhr durften die Schützen ihre Standorte verlassen und kehrten zum Treffpunkt zurück. In Ehrenhegeringleiter Günter Hunds Steinbruchhäusle gab’s ein zünftiges Vesper mit Wildschweinbratwürsten. Hier konnten sich Jäger und Treiber über den Anblick der Tiere, die oft in zu weiter Entfernung oder hochflüchtig vorbeiwechselten, austauschen. Für Carina Schiller war es das erste Mal, dass sie mit ihrem Beagle als Treiberin an einer Jagd teilnahm.

Stöberhunde, die das Unterholz duchkämmen und Wild hochmachen, sind natürlich auch Gefahren ausgesetzt. Entsprechend erleichtert konnte sie sich beim Streckelegen darüber freuen, den Beagle wohlbehalten wieder zurückbekommen zu haben.

Einen Wermutstropfen beim Streckelegen gab es allerdings: "Die Jäger haben ein Problem, wenn die Sauen schlauer sind als die Jäger", sagte Ehrenhegeringleiter Günter Hund beim Streckelegen zu der Tatsache, dass die Strecke aus vier Rehen bestand.

Die Schützen wurden von Hegeringleiter Ludwig Schrägle einzeln benannt und vor der versammelten Jagdgesellschaft und der Bevölkerung mit der Übergabe der Schützenbrüche geehrt. Die feierliche Zeremonie, mit der sowohl das Wild als auch der Schütze geehrt wird, wurde Georg Schrön, Martin Wössner, Marco Maier und Thomas Fiederling zuteil. Anschließend ging es zum Schüsseltreiben in die Grüne Au, um den Jagdtag gemeinsam abzuschließen.