Das Bild mit den glühenden Kugeln hat Norbert Stockhus vor Kurzem noch im bayerischen Schrobenhausen ausgestellt. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt hält an ihrem Kunst-Konzept im Backsteinbau fest / Norbert Stockhus malt Rottweil und organisiert

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Glatt. "Es war richtig gut", sagt Norbert Stockhus zu seiner jüngsten Ausstellung in Schrobenhausen in der Nähe von München. Das bayerische Regionalfernsehen brachte einen Beitrag darüber, und fürs Radio gab der Glatter Künstler ein dreiviertelstündiges Interview. Für die Ausstellung im Museum im Pflegschloss Schrobenhausen hat Stockhus einige neue Werke gemalt. Eine ganze Serie mit Glut- und Kugelbildern ist entstanden. Das Einladungsbild zeigt einen pyramidenförmig angeordneten Berg mit Kugeln in den Farbabstufungen weiß bis glühend rot und schwarz. Auf einem anderen Bild hat er die Kugeln zu einer bunt-leuchtenden Perlenkette gereiht. Zwei Bilder aus dieser Serie muss er jetzt noch fertigstellen, dann will er diese Thematik beenden. Neue Arbeit wartet auf ihn. Ein in Auftrag gegebenes Porträt ist zwar nahezu fertig, mit dem begonnenen Rottweil-Bild ist Stockhus aber noch nicht weit vorangekommen. Zwischendurch, sagt er, habe er etwas Neues gebraucht.

Für das Stadtbild hat Stockhus noch bis 2016 Zeit, dann soll es der Öffentlichkeit gezeigt werden. "Wenn ich einen Termin habe, ist es bis dahin fertig", versichert er. Für das Stadtbild von Haigerloch benötigte er immerhin vier Jahre Vorlaufzeit. Ähnlich war es beim Sulz-Bild, das inzwischen der Blickfang im Bürgersaal des Rathauses ist. Das Rottweil-Bild ist zumindest schon mal vorgezeichnet. Eigentlich, so Stockhus, "muss ich die Häuser nur noch ausmalen."

Das ist bei den vielen Fassaden und Fenstern der Altstadt-Häuser jedoch keine Kleinigkeit. Stockhus hat seinen Luftbild-Fotografen damit beauftragt, noch Nahaufnahmen zu machen. Die Hausfassaden, erklärt er, müssten detailgetreu stimmen. Nicht zuletzt will er auch die Umgebung spannend gestalten und damit dem Stadtbild seinen eigenen künstlerischen Ausdruck geben. Das Rottweil-Bild, das etwas aufwendiger wird als das Bild von Sulz, bezeichnet Stockhus schon mal als sein "Alterswerk".

Eventuell stellt der Glatter Künstler jetzt noch Ende des Jahres in Stuttgart aus. Eine Ausstellung zum wiederholten Mal in der Berliner Galerie Gerken ist für 2015 bereits fest geplant. Die erste in diesem Jahr von Stockhus organisierte Ausstellung im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt wird am 20. Juli mit Druckgrafiken – Holschnitten und Radierungen – von CHC Geiselhart aus Nehren/Kreis Tübingen eröffnet. Am 31. August ist die Ausstellungseröffnung mit Werken des Sindelfinger Malers Joachim Kupke. Er ist auch Musiker und Songschreiber. Während der Ausstellungszeit werde Kupke mit seiner Band "Wanted" in Glatt auftreten, kündigt Stockhus an.

Fest steht auch, dass im Oktober im Foyer des Sulzer Backsteingebäudes zum dritten Mal eine Ausstellung stattfindet. Die Künstler sind der Bildhauer Ubbo Enninga und der Maler Horst Peter Schlotter. Wenn es der Sulzer Bauhof möglich mache, werde eine fünf Meter hohe Stele mit einem Kopfbild der Blickfang sein, teilt Stockhus mit.

Er freut sich, dass die Stadt Sulz an dem bisherigen Konzept mit zwei Künstlern festhält. "Es ist ein riesiger Aufwand bei den Großplastiken. Das ist für eine kleine Stadt ungewöhnlich", sagt Stockhus. Der Backsteinbau mit seinem Foyer und dem Außengelände sei allerdings für ein solches Kunstereignis auch prädestiniert.

Jedoch innerhalb eines Jahres eine Großausstellung zu organisieren, ist für Stockhus nicht einfach. "Gute Leute sind immer ausgebucht", erklärt er. Bislang stand bei seinen Ausstellungen der "Realismus" im Vordergrund. Stockhus: "Aber da kann man auch offener sein,"