Kurzweilig und interessant spricht Bojan Godina über Chancen und Gefahren der Medien. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Medienpädagoge Bojan Godina spricht in der Stadthalle

Sulz. Mit dem Vortrag in der Stadthalle "Medien – Chancen und Gefahren" hatte die Adventsgemeinde Holzhausen zusammen mit dem deutschen Verein für Gesundheitspflege ein wichtiges Thema aufgegriffen. Als Referenten konnten sie den Medienpädagogen Bojan Godina aus Nürtingen gewinnen.

In seiner Begrüßung zeigte Heinrich Kipp die Entwicklung im medialen Bereich seit 50 Jahren auf, deren Angebote nach einem technischen Quantensprung fast erschlagend seien. In seinem Vorspann stellte Bojan Godina kurz den "Medienscout" vor, ein Präventionsprojekt, das nach dem Amoklauf in Winnenden von ihm mitentwickelt wurde und inzwischen bundesweit in Schulen eingesetzt wird. "Medien faszinieren, sind mächtig und manipulieren", diese These stand im Raum.

Als Beispiel wurde der tägliche Fernsehkonsum beleuchtet mit dem zu beobachtenden Qualitätsfall, der zu einer schleichenden Veränderung des Sozialcharakters des Zuschauers führe, bis hin zu Persönlichkeitsstörungen.

Mit welchen Methoden wird nun manipuliert? Das Publikum war Proband und jeder erlebte selbst die positive Reaktion auf das Kindchenschema beim Bild eines Eisbärenbabies. Godina zeigte über Bilder, wie dieses Hauptschema in vielen Bereichen angewandt wird, bis hinein in die Autoindustrie.

Ein Blick hinter die Kulissen vermittelte wie übernatürliche Schönheit mithilfe der Medien erzeugt wird, was Unzufriedenheit bei Jugendlichen bedinge. Zudem machen sich die Medien besonderes Licht, wie es als Aura auf religiösen Bildern erscheint, glänzendes Gold und künstlich wirkende Farben zunutze.

Filmausschnitte zeigten die verherrlichende Wirkung in Gewaltszenen, die beim Betrachter unterschwellig in kleinen Schritten wirksam würden. Werte gingen verloren. Um der Entwicklung entgegenzusteuern, bedürfe es einer Medienpädagogik mit Wertevermittlung.

Über Medien soll gesprochen werden, Medien sollen genutzt werden und nicht als Dauerberieselung dienen, um nicht manipuliert zu werden. Wichtig sei auch die Vorbildfunktion der Eltern. Dazu gab Godina noch Tipps.