Jörg Sander und der Projektchor bieten ein ergreifendes Abschlusskonzert der weihnachtlichen Chortage auf dem Kirchberg. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Abschluss der Chortage schließt den Weihnachtskreis

Sulz. Es sei schon eine gute Tradition, in der evangelischen Stadtkirche die weihnachtlichen Singtage des Klosters Kirchberg zu beenden, ließ Matthias Gössling, der geistliche Leiter des Klosters Kirchbergs, in seine Begrüßung einfließen. Eine nahezu volle Kirche erlebte den krönenden Schlusspunkt in einem Konzert, das vom Advent über die Weihnachtszeit bis zum Strahlen von Epiphanias führte.

"Singen Sie alle mal mit", erging gleich zu Beginn die Aufforderung an die Besucher, und bald erfüllte ein wohlklingendes dreistimmiges "Nun komm der Heiden Heiland" den Kirchenraum. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Jörg Sander hatte sich der Projektchor aus 24 Sängern Werke von Komponisten aus fünf Jahrhunderten erarbeitet.

Als Antiphon zu Psalm 110, Part von Gössling und Sander, erklang "In splendoribus sanctorum" des Schweizer Komponisten Ludwig Senfl. Ein wunderschönes Sopransolo mit zarter Orgelbegleitung kündete von der Geburt Jesu in "Natus est Jesus" von Böddeker. Demut wurde spürbar vor der Krippe. "Ich steh an deiner Krippe hier" oder "Christkindleins Wiegenlied" – die Zuhörer konnten sich, der Solistin lauschend, den anrührenden Melodien von Bach und Reger hingeben.

Als "fröhlich-springend" kündigte Sander eines der schönsten Weihnachtslieder von Luther an. Gemeinsam mit dem Chor erklang "Vom Himmel kam der Engel Schar". Die von Sander vertonte Jahreslosung 2017 erlebte man als gemeinsam gesungenen dreistimmigen Kanon. Als beeindruckender Höhepunkt erreichte die vertonte Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 die Herzen der Hörer. Das Werk stammt aus der Feder von Sander. Gesamtchor, die Gemeinde, Orgel und Kontrabass waren eingebunden. Geübte Chorstimmen machten selbst die erzählenden Chorteile zum Hörgenuss, so glasklar waren sie intoniert.

Die vertraute Erzählung, beginnend mit "Es begab sich aber zu der Zeit" wurde ergänzt durch das Adventslied "Es kommt ein Schiff geladen", welches die Botschaft in übertragener Weise trägt. Eindringlich untermalte der Kontrabass den Gang nach Bethlehem. Männer- und Frauenchor verkündeten einzeln in der Rolle der Engel den Hirten die Geburt Jesu. Bewegend erklang der Lobpreis der Gemeinde "Allein Gott in der Höh sei Ehr" mit der Chorbegleitung "Ehre sei Gott". Die Weihnachtsmotette "Noe, Noe" von Antoine Brumel beendete den weihnachtlichen Festkreis. Langer Applaus belohnte Sänger, Instrumentalisten und Leiter für ihr ansprechendes Konzert.