Die Albeck-Gymnasiasten begeistern mit einer Mischung aus Erzählung und Konzert. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Festkonzert: Albeck-Gymnasium

Sulz. Mit einem Festkonzert krönten Musikensembles den Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten im Albeck-Gymnasium. Langen Applaus gab es am Ende einer Konzert-Soiree der besonderen Art in der evangelischen Stadtkirche. Eine unterhaltsame und informative Zeitreise unternahmen die Albeck-Schüler.

Mit einer Synthese aus Erzählung, Lesung und Konzert begeisterten Jugendliche aller Klassenstufen. Das Konzert war in verschiedene Zeitepochen unterteilt und spannte den Musikbogen von der Gregorianik bis in die Moderne.

Den roten Faden bildeten Schilderungen zur Weltgeschichte und kleine Schauspiele zur Stadthistorie, die die Schüler im Altarraum präsentierten. Eine großartige Orgelsonate von Felix Mendelssohn-Bartholdy, gespielt von Edgar Blaas, eröffnete den Festreigen. Für jedes Jahrhundert, in das die Teenies reisten, hatte sich Chorleiterin Annette Blaas eine charakteristische Szene im historischen Sulz in Kombination mit einer passenden Komposition ausgedacht.

"Europa im 11. Jahrhundert, Städte werden gegründet, Knaben verlassen früh ihre Familien und werden in verschiedenen Disziplinen ausgebildet", erzählten junge Moderatoren im Wechsel. Passend stellte ein kleines Schauspielensemble eine Szene, die sich so oder ähnlich auf dem Sulzer Marktplatz abgespielt haben könnte. Mit einem liturgischen Gesang in lateinischer Sprache stärkte der Chor das Geschehen.

Aufgestockt durch den Unter- und Mittelstufenchor begaben sich die jungen Sänger mit italienischer Volksmusik aus dem 15. Jahrhundert ins Spätmittelalter. In die Herzen der Zuhörer sang sich das Ensemble mit bezaubernd klarer und zarter Renaissancemusik: Thomas Ravenscrofts "O Lord, turn not away my Face" bereicherte die bunte Farbpalette der spätmittelalterlichen Lieder. Dazu durfte sogar die Sulzer Stadtkirche erzählen: "Ihr glaubt nicht, was ich schon alles erlebt habe", schmunzelte diese in der Stimme einer Schülerin.

Stadtbrand, Völkerwanderung und Feldpostbriefe begleiteten das szenische Spiel der Schüler. Für das 16. Jahrhundert ernteten die "Albeck Symphonics" mit dem bilderreichen Adagio von Tomaso Albinoni tosenden Applaus. Insbesondere die Pauken hatten dann beim berühmten Chorlied "Halleluja" aus Händels Messias einen lebhaften Part.

Die Industrialisierung brachte den Fortschritt: "Flößer Johannes muss sich mit 34 Jahren eine andere Arbeit suchen", erinnerte ein Schülerensemble an das letzte Floß, das den Neckar herunterschipperte. Mit George Rathbornes "Rejoice in the Lord" leiteten Organist und Chor die Zeit vor dem ersten Weltkrieg ein. Die Szene einer Schulstunde damals und heute, kontrastreich mit Rohrstock oder Smartphone begleitet, ließ schmunzeln.

In der Neuzeit angelangt wussten die Instrumentalisten unter Leitung von Kristina Bertelli mit einer virtuosen "Highland Cathedral" und Charles Marie Widors vertrackter Orgelsinfonie Nr. 5 in f-Moll bestens zu unterhalten.

Den schwungvollen Abschluss gestalteten die Chöre und einige Instrumentalisten mit dem groovigen "Halleluja", natürlich als Pop-Version.

Schulleiterin Katharina Lucke lobte abschließend: "Das Jubiläum hat wohl alle zu Höchstleistungen herausgefordert".