Walter von Lucadou spricht über merkwürdiges Verhalten und etwaige Hilfen. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Experte Walter von Lucadou berichtet über seine Arbeit in der parapsychologischen Beratungsstelle

Von Ingrid Vögele

Sulz. Mit Walter von Lucadou, Physiker und Psychologe, hat Verbindungslehrer Mark Adamo Deutschlands bekanntesten Spukforscher in der Elly-Heuss-Knapp-Schule begrüßt. Er ist der Leiter der parapsychologischen Beratungsstelle in Freiburg.

In den 80er-Jahren rollte eine okkulte Welle unter den Jugendlichen, zum Beispiel mit Gläser rücken oder Geister beschwören, durchs Land. Die Bevölkerung war verunsichert. Deshalb wurde von der wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie die Beratungsstelle eingerichtet.

Als Teilgebiet der Psychologie untersucht die Parapsychologie ungewöhnliche menschliche Erfahrungen und merkwürdige physikalische Phänomene. Aufmerksam verfolgte eine volle Aula das eingespielte Interview mit von Lucadou aus der Sendung "nachgefragt", dessen Fragen den Nerv der Zuhörer traf. Vermittlung von Informationen zu Okkultismus, Sekten, Spiritualität, Beratung und Hilfe, wie mit ungewöhnlichen menschlichen Erfahrungen oder Problemen bei Psychotechniken umgegangen werden kann, stellte der Referent ausführlich dar. Das geschehe telefonisch, in Einzelgesprächen, per E-Mail oder durch Vorträge und Seminare.

Ein Film zeigte ein gestelltes telefonisches Beratungsgespräch. Ein acht Jahre alter Junge erlebte zwischen Wachen und Träumen einen Spuk. Der Referent sprach von einer "Begabung", die man nicht wegzaubern könne, sondern nur helfen, damit umzugehen. 3000 Anfragen pro Jahr gaben zu denken.

Recht lebhaft wurde es bei den Gründen der Anfragen. Auf die Wahrträume und die Erscheinung beziehungsweise Mitteilung Verstorbener ging er näher ein. Beim ersten erlebte die Tochter in einem Albtraum den Unfalltod des Vaters, was am nächsten Tag tatsächlich so geschah. Im zweiten Fall sah eine Frau den Geist ihres Mannes vor dem Fernseher sitzen. Aus Angst vor dem Stigma "verrückt", werde über solche Erlebnisse eher geschwiegen, obwohl sie oft erlebt würden, war zu hören.

An einem Beispiel mit einem Fehlertext zeigte er, wie derartige Erscheinungen zustande kommen. Es sei ihre Aufgabe, zu erkennen, dass jemand im Umgang damit Beratung brauche und keine psychiatrische Betreuung. Astralreisen oder ungewöhnliche Fotos zeigten starken Gesprächsbedarf.

Eine Fragerunde mit interessanten Themen und Beispielen schloss sich an. Von Lucadou ermunterte, bei Fragen jederzeit die Beratungsstelle in Anspruch zu nehmen.