Stolz präsentieren die Musiker ihre neuen Uniformen (links). Der Nachwuchs darf natürlich auch auf die Bühne. Foto: Heidepriem

"90 Jahr’ - wunderbar":  Musiker des MV Renfrizhausen zeigen sich beim Jubiläumskonzert von bester Seite und in neuen Uniformen.  

Sulz-Renfrizhausen - "90 Jahr’ – wunderbar" der Musikverein Echo Renfrizhausen feierte in einer vollbesetzten Mühlbachhalle seinen runden Geburtstag und begeisterte die Gäste nicht nur mit musikalischen Höhepunkten. Auch fürs Auge war allerhand geboten. Ob mit Federn im Stirnband, einer poppigen Brille auf der Nase oder auch Partyhüten auf dem Kopf – die Musiker präsentierten sich von ihrer besten Seite.

Zu später Stunde stellten sie auch ihre neue Uniform vor – unter dem Beifall der Mitglieder und Gäste, darunter Vertreter der Musikvereine aus der ganzen Gegend.

Zu den Ehrengästen des Abends gehörte Bürgermeister Gerd Hieber, der in seinem Grußwort einen schönen Vergleich wagte. Als vor wenigen Tagen Helene Fischer abräumte da dachte er an den bodenständigen "Echo" in Renfrizhausen, der mit seinen 90 Jahren aktiver Kulturträger innerhalb der Stadt sei und mit seinem Vereinsnamen alljährlich zu den "Echo"-Abräumern gehöre.

"Der ›Echo‹ Renfrizhausen ist der wahre Preisträger", machte Hieber deutlich, der in seinem Grußwort auch auf die Anfänge des Vereins einging.

Vor der eigentlichen Gründung im Jahre 1925 war es Albert Haist im Jahre 1920 – in einer Zeit von Not, Elend und Sorgen – der mit einer Mandolinengruppe den Grundstein für den Musikverein legte. Fünf Jahre später stiegen die Musiker auf Blasinstrumente um und gaben dem Verein seinen Namen, der noch heute Garant für Zuverlässigkeit und beste Blasmusik ist.

Ortsvorsteher Klaus-Peter Mühleck beschäftigte sich ebenfalls mit der Geschichte, aber auch mit der Gegenwart. Er freute sich in einer Zeit, in der Internet und Smartphone dominant sind, dass es noch immer Jugendliche gebe, die ein Instrument spielten, wie bei der Einführung durch den Nachwuchs eindrucksvoll bestätigt wurde.

Bürgermeister Hieber ergänzte, dass der derzeitige Vorsitzende Siegmar Kimmich, bei bisher elf Vorsitzenden, auf einem guten Weg ist, den Rekord des legendären Fritz Kimmich einzustellen. Der stand 39 Jahre an der Spitze. Für Kimmich sind es also "nur noch 25 Jahre", bis er diese Anzahl an Jahren absolviert hat.

Natürlich wurde beim Jubiläumskonzert auch ordentlich musiziert. Zunächst war es die "Musikbande Mühlbachtal" unter der Leitung von Saskia Schlotterbeck, die auftrumpfen konnte. Mit dem Marsch "Pomp and Circumstances" wurde gestartet.

Zu den Musikern auf der Bühne gesellten sich die anderen Jugendlichen und zu guter Letzt waren es die Flötenkinder, die einmarschierten und so richtig stolz waren, beim Jubiläumskonzert dabei zu sein.

Bei "Recorder Friends" wurden die Kleinsten in den Mittelpunkt gestellt. Es folgten "The Rainbow Connection" und der "Tiger Rock". Als Zugabe gab es "An Tagen wie diesen". Daran wird sich die Dirigentin bestimmt noch lange erinnern, die fünf Tage vor dem Geburtstermin ihres vierten Kindes noch pflichtbewusst die gemeinsame, tolle, Jugendarbeit der Musikvereine aus Renfrizhausen und Mühlheim präsentierte.

Mit viel Schwung starteten gleich darauf die "Echo"-Musiker in den wichtigsten Abend des Jahres. Somit war auch die Bühne frei für Klarinettist Fabian Leuschner der nach dem Auftakt "Titan Spirit" auch gleich als "Fauler Bison" auf die Bühne stürmte und sein Temperament fast nicht zügeln konnte.

Aus einer Zeit, als der Dreck noch sauber war, gab es das Stück "Dakota" von Jacob de Haan, der die Zeit im Wilden Westen und bei den Indianern musikalisch verarbeitete – perfekt präsentiert von den Musikern aus Renfrizhausen mit ihrem Dirigenten Laszlo Papesch, der auch mit der weiteren Auswahl der Stücke für einen genussvollen Abend sorgte. Bei den "Schmelzenden Riesen" des Tiroler Armin Köfler waren die Gäste mehr als begeistert.

Mit "Bond – James Bond" ging es in den dritten Teil des Abends. In neuer Uniform – Siegmar Kimmich stellte durch seine "Models" das neue Outfit der Kapelle vor – wurde der Klassiker von 007 eindrucksvoll dargeboten. Mit "The Blues Factory" ging es weiter.

Und dass zu einem Jubiläumskonzert auch eine Polka gehört, liessen die Musiker hören. Mit der Kuschel-Polka von Peter Schad kam richtig Stimmung in die Halle. Mit viel Show und Effekt ging es zu weiteren Höhepunkten. "Unter dem Sternenbanner" tauchten die Musiker in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ganz nach dem Motto "Stars and Stripes forever", ein.

Mit Zugaben ging der imposante Jubiläumsabend in der Mühlbachhalle zu Ende. Die Gäste konnten die neuen Uniformen dann noch genauer unter die Lupe nehmen, durften an einer Bilderwand sich selbst entdecken und in die Geschichte des Vereines eintauchen. "90 Jahr’ – wunderbar", Siegmar Kimmich hatte zum Auftakt nicht zu viel versprochen.