Zum 120. Geburtstag: Ein Abend mit und für den Schriftsteller Paul Schmid

Sulz. Am 28. Februar vor 120 Jahren wurde er in Sulz geboren. Die Rede ist von Paul Schmid, deutschsprachiger Schriftsteller. Dieses Datum – und auch sein zu seinen Lebzeiten nicht mehr verwirklichter Wunsch, seine Gedichte einmal in einer Gesamtausgabe veröffentlicht zu sehen –, ist dem Kultur- und Heimatverein Sulz eine besondere Verpflichtung: Er will das Andenken Schmids in Sulz nicht in Vergessenheit geraten lassen.

Daher gibt es am Freitag, 27. Februar, eine Lesung in der "Buchlese" am Marktplatz. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Neben der Lesung gibt es Einblicke in die Biografie Paul Schmids mit Anekdoten, Hintergründen und Gedichten von und mit Tilman Schmid. Zudem werden die Neuausgabe des Starken Tubak sowie eine CD mit Originalaufnahmen des SWR vorgestellt.

Der Verein erinnert nicht nur an den Dichter des Starken Tubak, von dessen Gedichten laut Sebastian Blau einige sogar ins Schatzkästlein schwäbischer Mundartdichtung gehörten, sondern werde kurz seinen Werdegang als Schriftsteller nachzeichnen, der ja unbekannt sei. Dabei werde auch ein Blick auf seine Biografie und die weniger bekannten Werke geworfen, die nach 1945 nur privat oder einmalig in den Lokalzeitungen erschienen seien.

Paul Schmid sei von Anfang an (1920) Meister der Sprache gewesen, Verehrer von Herrmann Hesse und R.M. Rilke, mit denen er korrespondiert habe, Essayist, Kulturkritiker, Mitarbeiter des Simplicissi-mus und anderer Zeitschriften. Sein erster Gedichtband: "Brüder-Gedichte wider den Tod" (1919 mit erst 24 Jahren veröffentlicht) wurde durch seine Kriegserlebnisse und den Tod des Bruders im Ersten Weltkrieg ausgelöst. Die angestrebte Laufbahn als Schriftsteller (oder Verleger) konnte er nicht einschlagen, da er nach dem frühen Tod des Bruders und auch des Vaters die elterliche Kunstmühle zu übernehmen hatte.

Trotzdem sollen die schwäbischen Gedichte den Hauptteil des Abends ausmachen. Zur Mundartdichtung kam er ja durch Sebastian Blau und landete mit dem Starken Tubak von 1936 gleich einen Volltreffer.