Geschäftsführer Michael Lehrer (links) und Bürgermeister Gerd Hieber verabschieden Helene Eyth und Roswitha Sundmacher (von links) in den Ruhestand. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Sozialstation: Einsatzleiterinnen Helene Eyth und Roswitha Sundmacher verabschiedet / Leistung gewürdigt

Die Dienstbesprechung der Sozialstation fand am Mittwochabend im Café Ambiente in einem feierlichen Rahmen statt: Bürgermeister Gerd Hieber und Geschäftsführer Michael Lehrer verabschiedeten Helene Eyth und Roswitha Sundmacher in den Ruhestand.

Sulz. Helene Eyth war die bisherige Pflegedienstleiterin, Roswitha Sundmacher leitete die Nachbarschaftshilfe. "Sie haben die Station von einem kleinen Pflänzchen zu einem stattlichen Baum werden lassen", würdigte Bürgermeister Hieber die Leistung der beiden Frauen.

Helene Eyth habe für ihre Tätigkeit als Pflegedienstleiterin einer Sozialstation die "optimalen Fachkenntnisse" mitgebracht, sagte Lehrer. 1967 hatte sie allerdings zuerst in Bad Kreuznach eine Hauswirtschaftslehre absolviert. Die Krankenpflegeausbildung schloss sie danach in Düsseldorf ab. Helene Eyth kam viel herum: Von Konstanz ging es nach Island in die Hauptstadt Reykjavík, und über Hannover und Nürnberg gelangte sie 1982 an die Dialysestation in Sulz. Von 1985 an widmete sie sich der Erziehung ihrer Kinder, um sich dann aber im April 1994 auf eine Stellenanzeige der Sulzer Sozialstation zu bewerben. Im Juni begann sie als Gemeindekrankenschwester ihren Dienst und ist, so Hieber, "von uns nicht mehr losgekommen". Die Pflegedienstleitung übernahm sie als Nachfolgerin von Ilse Mohrmann im April 1995, zunächst stundenweise neben ihrer Tätigkeit als Krankenschwester, ab 2001 mit einem Beschäftigungsanteil von 75 Prozent. Unterstützt wurde sie seit 2005 von Sibylle Kinzel.

Roswitha Sundmacher wurde bei der Verabschiedung gleichzeitig für 25 Dienstjahre geehrt. Ehrenamtlich begann die ausgebildete Erzieherin bereits 1989 bei der Sozialstation. Seit 1991 ist sie hauptamtlich tätig. Die Arbeit mit älteren Menschen mache ihr Spaß, zitierte Hieber aus dem damaligen Bewerbungsschreiben. 1995 bewarb sie sich erfolgreich für die Einsatzleitung der Nachbarschaftshilfe und wurde Nachfolgerin von Hildegard Holtzhausen. 2002 hat sie ihren Stellenumfang von anfangs 30 auf 70 Prozent erhöht.

Die Neubesetzung der Leitungsstellen in der Sozialstation fielen nahezu zusammen. Im gleichen Jahr ist auch die Pflegeversicherung eingeführt worden.

Lehrer: "Die Anforderungen an die Verwaltung sowie an die verantwortlichen Pflegekräfte stiegen enorm an." Ohne ein EDV-gestütztes Abrechnungsverfahren sei kein ordentlicher Betrieb mehr möglich gewesen. "Dieser große Schritt von der Karteikarte zum Computer erforderte Mut und Bereitschaft, neue, aber auch pragmatische Wege zu gehen", blickte Lehrer zurück. Dabei sei es notwendig gewesen, die Mitarbeiterinnen mitzunehmen. Dies sei Helene Eyth und Roswitha Sundmacher hervorragend gelungen, wie auch die Überprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse (MDK) zeigten.

Die nervenaufreibenden Besuche des MDK, vermutete Lehrer, werden den beiden Frauen im Ruhestand nicht fehlen. Sie hätten es in den vergangenen sechs Jahren aber stets geschafft, dass bei der Bewertung der Sozialstation am Ende eine 1,0 stand.

2005 war der Umzug der Sozialstation in das Gebäude Marktplatz 7. Im Erdgeschoss bezogen die Einsatzleiterinnen ein gemeinsames Büro. Sie berichteten während vieler Beirats- und Gemeinderatssitzungen über die Arbeit der Sozialstation und legten Rechenschaft ab. Sie waren in Sulz und Vöhringen unterwegs, um bei Vereinen, Seniorennachmittagen oder Frauenkreisen für die Sozialstation zu werben und die menschliche Seite der ambulanten Pflege aufzuzeigen. Bürgermeister Hieber bezeichnete sie als das "Gesicht der Sozialstation nach außen" und bescheinigte ihnen, "hervorragende und wichtige Arbeit" geleistet zu haben. Die Sozialstation sei ein Unternehmen, das sich "um alle Belange der alten, kranken und pflegebedürftigen Menschen in der Raumschaft kümmert", betonte Hieber.

Helene Eyth wollte in das Lob alle Mitarbeiter der Sozialstation mit einbeziehen. Die erfolgreiche Arbeit führte sie aber auch darauf zurück, dass ihr und Roswitha Sundmacher "keine Steine in den Weg gelegt" worden seien.  Die Nachfolge ist bereits geregelt: Die Pflegedienstleitung hat jetzt Sibylle Kinzel (Stellvertreterin ist Bettina Sitzler), und für die Einsatzleitung der Nachbarschaftshilfe ist Yvonne Getzreiter (Stellvertreterin Adelheid Schellhammer) verantwortlich.