Beim Sammeln kommt ganz schön was zusammen: In diesem Jahr sind’s geschätzte zwei Tonnen Äpfel. Foto: Kötting Foto: Schwarzwälder-Bote

Ernte: Mostaktion auf dem Kirchberg-Gelände / Rund 20 Helfer sammeln Fallobst und letzte Sommerfrüchte

Sulz-Renfrizhausen. Viel zu tun gab es bei der diesjährigen Mostaktion rund um das Kloster Kirchberg. Etwa 20 freiwillige Helder hatten sich schon frühmorgens auf dem Klostergelände eingefunden, bewaffnet mit Eimern, Säcken, Handschuhen und Rüttelstangen. Es galt, die klostereigenen Apfelbäume sowie diejenigen des nahegelegenen Bauernhofs von den letzten Früchten dieses Jahres zu befreien, um daraus leckeren Saft zu pressen.

Bei frischen Temperaturen um die elf Grad waren alle dankbar für die Bewegung. Während die einen sich bückten und das Fallobst von der Erde auflasen, rüttelten die anderen an den Ästen, um diejenigen Äpfel von den Bäumen zu holen, die sich hartnäckig an den Zweigen gehalten hatten. Weil das Obst später ohne Weiteres in der mobilen Presse landet, musste sorgfältig getrennt werden, verriet Lothar Hölzle, Verwaltungsleiter des Klosters: "Alles, was faulig oder mit Würmern befallen ist, kommt weg."

Noch bevor es Zeit für das Mittagessen war, hatten die Helfer schon zwei Plantagen abgeräumt. Traktoren transportierten die schweren Säcke mit den Äpfeln ins Kloster. Wie viele Bäume jedes Jahr abgeerntet werden müssen, weiß Hölzle nicht genau, er kennt aber sehr wohl die Erträge, die dabei zusammenkommen: "Im vergangenen Jahr waren es vier Tonnen", erinnert er sich. "Diesmal wird es wohl nicht so viel werden, vielleicht zwei Tonnen oder höchstens zweieinhalb." Das kalte und nasse Frühjahr fordert seinen Tribut.

Nicht alle Äpfel von den zahlreichen Obstbäumen rund um das Kloster Kirchberg landen am Ende im Entsafter. Viele werden, je nach Reifegrad, auch vorher schon gepflückt und anderweitig verwertet, weiß Ernst Merdes. Er ist schon seit vielen Jahren bei der jährlichen Mostaktion dabei, ähnlich wie viele andere Helfer. In diesem Jahr war auch erstmals eine syrische Flüchtlingsfamilie an der Aktion beteiligt.

Saft wird vor Ort erhitzt

Einen ganzen Tag dauert die mühsame Ernte, bevor einen Tag später alles durch die mobile Mostanlage gepresst wird. Gleich vor Ort erhitzt, wird der Saft haltbar gemacht und gärt nicht. Anschließend wird er innerhalb des Klosters ausgeschenkt – auch an externe Besucher.