Auf seiner Sommertour sucht Volker Kauder (links) das Gespräch mit dem Mittelstand. Mit auf dem Bild sind unter anderem der Geschäftsführer von Geiger Handling, Michael Graf (Zweiter von links), und CDU-Stadtverbandsvorsitzender Lothar Reinhardt (rechts). Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Politik: Volker Kauder bei Geiger Handling in Dornhan

Dornhan. "Wir haben viel Arbeit", sagte Michael Graf, Geschäftsführer von Geiger Handling in Dornhan, am gestrigen Donnerstag beim Besuch von Volker Kauder. Der CDU-Bundestagsabgeordnete suchte auf seiner Sommertour das Gespräch mit dem Mittelstand – dabei nicht nur mit den Unternehmern, sondern auch mit den Mitarbeitern.

Geiger Handling besteht mittlerweile seit 30 Jahren in Dornhan. Momentan beschäftig das auf Automation spezialisierte Unternehmen 35 Mitarbeiter. Etwas beengt gehe es zu, meinte Graf, "wir haben ein Platzproblem". Bei der Schwarzwaldtankstelle am Kreisverkehr hat die Firma mit einem Neubau begonnen. Dieser könne im September bezogen werden. Geiger Handling habe eine eigene Fertigungshalle, arbeite aber auch mit ansässigen Unternehmen in Dornhan zusammen. "Das", so Graf, "wollen wir beibehalten." Hauptkunde mit einem Anteil von 90 Prozent ist die Automobilbranche.

Den Hauptumsatz, ebenfalls 90 Prozent, macht das Unternehmen in Deutschland, vor allem in Baden-Württemberg und Bayern. Nur etwa zehn Prozent der Produktion gehe in den Export.

Kauder hat auf seiner Sommertour auch von anderen Firmen gehört, dass sie viele Aufträge hätten, diese aber kaum bewältigen könnten. Wachstumsbremse sei der Fachkräftemangel. Zudem wollten immer mehr Schulabgänger studieren. Durch Zuwanderung könne das Problem nicht gelöst werden: Es müsse ausgebildet werden, meinte Kauder. Er ist überzeugt, dass es nicht mehr lange dauert, dass Facharbeiter mehr verdienten als Ingenieure. Wichtig werde aber auch sein, dass sich die mittelständischen Betriebe der Digitalisierung stellten. Sonst würden sie nicht überleben.

Ein großes Diskussionsthema war die Türkei und wie man auf die jüngsten Provokationen reagieren solle. Es sei eine schwierige Abwägung, so Kauder. Er habe kein Interesse daran, dass die Türkei näher an Russland geführt werde. Er halte auch nichts davon, eine rote Linie zu ziehen. Manchmal sei es besser, keine lautstarken Forderungen zu stellen.

Weitere angesprochene Themen waren die Pkw-Maut, die Abschaffung des Solizuschlags, und am Schluss wollte ein 20-jähriger Mitarbeiter bei Geiger Handling wissen, was mit seiner Rente werde. Bis 2030 sei diese Frage beantwortet. Entscheidend sei die gesellschaftliche Lage. "Seien Sie einfach zuversichtlich", sagte Kauder.