Bademeister Jürgen Bock (Mitte) freut sich über seine treuen Gäste im Freibad. Hildegard und Kurt Bühl halten sich mit Frühschwimmen fit. Foto: Steinmetz

Nur 54.000 Besucher im Susolei. Frühschwimmer kommen aber bei fast jedem Wetter.

Sulz - Drei Schwimmer ziehen ihre Bahnen im Wasser. Dort ist es warm. Das Wasser dampft, weil es draußen deutlich kühler ist und es in Strömen regnet.

Eine wetterbeding verkorkste Badesaison geht am morgigen Sonntag im Sulzer Freibad zu Ende. Knapp 54.000 Besucher zählte Bademeister Jürgen Bock. So schlecht sei das Ergebnis seit 1996 nicht mehr gewesen. Bock kann sich nicht daran erinnern, dass er schon mal einen so anhaltend schlechten Juli und August erlebt habe.

Dabei hatte die Saison am 9. Mai gar nicht schlecht begonnen. Die Besucherzahlen lagen im Schnitt – auch noch im Juni. Hier verzeichnete Bock den Saison-Besucherrekord: Am Pfingstsonntag kamen 3003 Besucher und am Pfingstmontag sogar 3257 ins Sulzer Freibad. An den beiden Tagen herrschten tropische Temperaturen zwischen 36 und 37 Grad.

Mit mehr als 50.000 Besuchern ist Bock angesichts des verregneten Sommers durchaus noch zufrieden. 2013 waren es 80 000 Badegäste und damit deutlich mehr als im Durchschnitt. "In den vergangenen Jahren haben wir immer Glück gehabt. Es war klar, dass es auch mal schlechter kommen wird", stellt Bock fest.

Personell war das Freibadteam gut aufgestellt. Neben Jürgen Bock und seinem Stellvertreter Ralf Ziegler standen fünf Aushilfskräfte zur Verfügung. Der Bademeister hätte sich gewünscht, sie häufiger einsetzen zu können. Das Team ergänzten zwei Frauen an der Kasse und zwei Reinigungskräfte.

Die Technik, die immerhin 25 Jahre alt ist, habe zwar, so Bock, "Ecken und Kanten", doch sie habe funktioniert. Dass mal eine Pumpe streike, sei nichts Außergewöhnliches.

Die Frühschwimmer sind die treuesten Badegäste. Dazu gehören die 85-jährige Hildegard Bühl und ihr ein Jahr älterer Mann Kurt aus Sulz. Sie haben sich auch vom gestrigen Regen und den kühlen Temperaturen nicht davon abhalten lassen, im Becken ihre Bahnen zu schwimmen. Morgens von 8.30 Uhr an sind sie täglich eine Dreiviertelstunde im Wasser.

Die Frühschwimmer kennen sich. Man unterhält sich und tauschen auch schon mal Kochrezepte aus, erzählt Kurt Bühl. Er und seine Frau haben in dieser Saison nur einmal das Frühschwimmen ausfallen lassen. An diesem Tag zeigte das Barometer kühle sieben Grad Celsius an. Jetzt warten die Bühls, bis das Freibad im nächsten Jahr wieder öffnet.