Philip Schmal von Pesch und Partner (rechts) erklärt am Plan, wie die neue Ortsmitte aussehen soll. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Büro Pesch und Partner stellt Überlegungen für neue Dorfmitte mit Gemeinschaftshaus vor

Dürrenmettstetten soll eine Ortsmitte mit einem Dorfgemeinschaftshaus bekommen. "Was wir vorhaben", stellten gestern Abend im Sportheim Ortschaftsrat und zwei Vertreter des Büros Pesch und Partner rund 40 Interessierten vor.

Sulz-Dürrenmettstetten. Zu Wort durften während der Sitzung auch Bürger kommen. "Ideen werden wir aufnehmen, einfließen lassen und abwägen", sagte Ortsvorsteher Robert Trautwein.

Das Büro legte drei Varianten vor. Philip Schmal von Pesch und Partner betonte allerdings, dass "wir keine Projektentwickler und auch keine Investoren sind". Die Varianten sollen zunächst einmal eine Diskussionsgrundlage sein. Vorgestellt wurden die Entwürfe von Maximilian Wewer. Die beiden ersten sehen jeweils ein L-förmiges Gebäude an der Stelle vor, wo noch der Farrenstall und das angebaute Eberhard-Haus stehen. Variante drei, die jedoch nicht weiter erläutert wurde, stellt zwei Baukörper dar.

In der Variante zwei wird die Feuerwehr integriert. Das Gebäude muss deshalb größer werden. Das ist der wesentliche Unterschied zur Variante eins, die der Ortschaftsrat, wie Trautwein gleich eingangs zu verstehen gab, favorisiert. In dem Neubau werden im Erdgeschoss unter anderem ein Gemeindesaal für 30 Personen, ein Verkaufsraum, Gemeinschaftsküche und Räume für die Kirchengemeinde sowie den Wanderverein untergebracht. Im Ober- und Dachgeschoss sind insgesamt neun barrierefreie Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen geplant.

Stadtbaumeister Reiner Wössner zeigte sich begeistert von der Konzeption. Vor allem imponierte ihm, wie der doch deutliche Höhenunterschied gelöst wird. Eine Treppenanlage macht die Fläche vor dem Gemeinschaftshaus sowie unterhalb von Kirche und Rathaus vielfältig nutzbar. Wössner empfahl, den Bedarf nach barrierefreien Wohnungen in Dürrenmettstetten abzufragen. Um einen Lift einzubauen, benötige man eine bestimmte Anzahl von Wohnungen. Ein Investor werde sich nur melden, wenn er diese verkaufen könne. Philipp Schmal könnte sich allerdings auch ein Bauherrenprojekt vorstellen.

Ob Variante eins oder zwei: In beiden Fällen soll die "Wäsche" abgebrochen werden. Dort haben die Kirchengemeinde und der Wanderverein Räume. "Wenn die ›Wäsche‹ fällt, dann haben wir ein Problem", räumte Pfarrer Wolfgang Müller ein. Es müsse noch intern geklärt werden, ob sich die Kirchengemeinde im Gemeinschaftshaus einmiete.

Der Wanderverein hat das "Wanderstüble" im ehemaligen Wäschegebäude renoviert, stößt dort jedoch an Kapazitätsgrenzen. "Im Sommer sitzen wir auf der Straße", erklärte Vorsitzende Stefanie Jäckle. In die Variante eins, sagte sie, "würden wir einziehen". Nur müsste die Miete bezahlbar sein.

Bürgermeister Gerd Hieber würde ebenfalls den ersten Vorschlag vorziehen. Die Notwendigkeit, dass sich die Feuerwehr verändern müsste, erkennt er nicht. Ohne sie sieht er eher die Chance, das Dorfgemeinschaftshaus zu realisieren.

Hieber konnte gestern noch nicht zusagen, in welcher Höhe städtische Mittel für die neue Dorfmitte in Dürrenmettstetten fließen werden. Grundsätzlich sollen Dorfentwicklungen aber "mit Geld hinterlegt" werden. Im Etat 2017 sei jedenfalls geplant, Mittel für Hausabbrüche einzustellen.

"Wir sind vorne dran", stellte Reinhard Kießling fest. Die Planung ist für ihn eine "fantastische Sache". Er hofft, dass der Prozess weiter so "dynamisch gestaltet werden" könne.

Ob Dieter Kopp ein möglicher Investor ist? Gudrun Bühner fragte ihn gleich direkt danach. Der Mühlheimer Unternehmer und CDU-Stadtrat, der etwas später zu der Sitzung gekommen war, versicherte jedoch, er sei nur "zufällig" da.

Die Präsentation der Varianten und die spürbare Begeisterung wertete Ortsvorsteher Trautwein als Aufbruchsignal. "Wir werden dran bleiben", versprach er.