In dem geplantem Wohngebiet in Holzhausen sind die meisten Flächen privat. Foto: Steinmetz

In geplantem Wohngebiet in Holzhausen sind die meisten Flächen privat. Gesetzliches Verfahren angedacht.

Sulz-Holzhausen - Glücklich war Ortsvorsteher Lutz Strobel nicht mit dem Beschluss des Ortschaftsrats zur Seeäckerstraße. Den vorgeschlagenen Fußweg hat das Gremium mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

An der aktuellen Beschlusslage wird nicht mehr gerüttelt. "Ich war enttäuscht, habe aber die Entscheidung des Ortschaftsrats zu akzeptieren", sagt Strobel, der jetzt auch nicht nachtragend sein will.

Die mit den Erschließungsarbeiten beauftragte Firma ist denn auch umgehend informiert worden, dass der Fußweg nicht gebaut wird. Der Seeäckerweg wird bis zum Ende des zweiten Bauabschnitts im "Stümple I" geführt und endet damit am Feldweg Richtung Lindenstraße.

"Das Thema wird uns aber weiter beschäftigen", kündigt Strobel an. Man müsse rechtlich und praktisch danach schauen, wie man mit dieser Situation umgehe. Bislang wird der Feldweg auch von Autofahrern genutzt.

Beim jüngsten Ortstermin mit Bürgermeister Gerd Hieber und Stadtbaumeister Reiner Wössner hatte Strobel darauf hingewiesen, dass Wohngebiete in Holzhausen nicht nur für die eigene Einwohnerschaft, sondern für Bürger aus der ganzen Stadt Sulz und Umgebung erschlossen werden.

"In Bergfelden gehen die Flächen einmal aus", sagt Strobel. Doch nicht nur dort sind die Baugrundstücke begehrt. Im Baugebiet "Stümple I" laufe der Verkauf der Plätze gut, berichtet Strobel. Geht das so weiter und sind alle zur Bebauung vorgesehenen Flächen irgendwann erschlossen, dürfte die Bevölkerung von derzeit 1100 auf 1300 bis 1400 Einwohner zunehmen, schätzt der Ortsvorsteher.

Doch noch wird die Wohnbauentwicklung gebremst. "Stümple II" ist zwar mit 2,5 Hektar im Flächennutzungsplan enthalten. Das Problem dabei ist aber: Etwa 70 Prozent der Grundstücke sind privat. Ziel der Stadt ist es bei Erschließungen, in den Besitz aller Flächen zu kommen.

Der Holzhauser Ortsvorsteher versucht, wie er sagt, schon seit Jahren, die Flächen im "Stümple II" für die Stadt zu erwerben, stößt dabei aber auf den Widerstand der Eigentümer. Das war dann auch der Grund für neue Überlegungen. Strobel schlug deshalb der Verwaltung vor, "Stümple II" aus dem Flächennutzungsplan heraus und den ersten Teil der "Oberen Wiesen" (Richtung Panoramahalle) reinzunehmen. Die dortigen Eigentümer seien verkaufsbereit.

Der neue Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Sulz/Vöhringen, erklärt Strobel, stehe inzwischen aber kurz vor der Rechtskraft. Wenn nun ein neues Gebiet dazukommen und ein anderes herausgenommen werden solle, würde das Verfahren blockiert. Die Stadt habe dazu geraten, so lange zu warten, bis 2017 der Flächennutzungsplan rechtskräftig sei. Danach solle versucht werden, die "Oberen Wiesen I" aufzunehmen.

Um im "Stümple II" weiterzukommen, so der Vorschlag der Verwaltung, sollte über eine gesetzliche Umlegung der Flächen nachgedacht werden. In dem Fall werden alle Grundstücke in einen Topf geworfen. Mit 30 Prozent Flächenabzug würden später den Eigentümern Bauplätze zugewiesen. Die Erschließungskosten müssten sie bezahlen.

Für Strobel wäre das gesetzliche Umlegungsverfahren nicht die beste Lösung. Dies habe den Nachteil, dass kein Bauzwang bestehe. Er befürchtet, dass viele private Bauplätze in dem Gebiet zurückgehalten werden. Bei einer gesetzlichen Umlegung könne andererseits die Erschließung rechtlich nicht verhindert, allenfalls verzögern werden.

Strobel sucht weiter das Gespräch mit den Eigentümern.