So sieht die visualisierte Ergebnis der Befahrung mit Kameras aus: Fast alle Straßen der Schillerhöhe sind gelb, das heißt in einem schlechten Zustand. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Firma hat Aufnahmen gemacht und ausgewertet. Stadt erstellt anhand der Zustandsklassen ein Sanierungsprogramm.

Sulz - Von der Straßenzustandsklasse sechs an wird es kritisch: Dann besteht Handlungsbedarf, und eine Sanierung sollte geplant werden. So schlecht ist aber nur der geringere Teil der Gemeindestraßen im Stadtgebiet.

Das Stadtbauamt legte am Montag dem Gemeinderat das Straßenzustandskataster vor. Mit einem Messfahrzeug hat die Firma "eagle eye" im vergangenen Jahr die kommunalen Straßen befahren. Dabei ist der Straßenzustand von zehn hochauflöslichen, digitalen Farbkameras fotogrammetrisch aufgenommen worden. Die Zustandserfassung aus Befahrungsbildern umfasst 107 Kilometer Straßen, beziehungsweise eine Straßenfläche von knapp 590.000 Quadratmetern.

Die Firma hat nicht nur Aufnahmen gemacht, sondern sie auch ausgewertet. Dabei wurden acht Zustandsklassen gebildet und farblich unterlegt. Blau ist die Zustandsklasse eins und entspricht einem Neubau. Die Klassen vier und fünf mit dunkel- und hellgrünen Farben sagen aus, dass mittelfristig eine Sanierung ansteht.

Von der Klasse sechs an ist ein schlechter Straßenzustand erreicht, intensive Beobachtungen und die Planung von Maßnahmen werden empfohlen. In diese Kategorie fallen im Stadtgebiet 35.000 Quadratmeter Straßenfläche, und weitere 10.000 Quadratmeter werden mit der "Note" sieben bewertet. Beide Zustandsklassen entsprechen einem Straßenanteil von 7,6 Prozent.

In die Zustandsklasse acht, bei der beispielsweise Verkehrsbeschränkungen notwendig wären, fällt in Sulz keine einzige Straße. Der größte Teil – rund 157.000 Quadratmeter – wird mit vier und fünf benotet.

Hauptmerkmale der Straßenbewertung sind unter anderem Unebenheiten, Risse und Risshäufungen, Splittverlust, Flickstellen, Schäden an Randeinfassungen oder Eckabbrüche.

Mit der Einteilung der Gemeindestraßen in Zustandsklassen bekommt der Gemeinderat ein objektives Kriterium für Entscheidungen an die Hand, welche Straßen zuerst saniert werden sollen.

Bauhofleiter Alexander Beller nannte Beispiele für schlechte Straßen der Klasse sechs. Das sind in Bergfelden die Fohentalstraße, in Holzhausen die Hopfenstraße, in der Kernstadt die Breite- und Jahnstraße und auf der Schillerhöhe gleich eine ganze Reihe von Wohnstraßen.

"Die Allerheiligenstraße ist für mich auch in einem schlechten Zustand", meinte GAL-Stadträtin Gabriele Brucker. "Das ist persönliches Empfinden. Wir wollten eine neutrale Bewertung haben", erklärte Beller den Hintergrund der Befahrung, die 45.000 Euro kostete. Für die Ortsteile seien die eigenen Straßen am dringlichsten, weiß Beller. So haben auch die Bergfelder Ortschaftsräte bereits den Wunsch geäußert, dass die Wertstraße instandgesetzt wird. Der Zustandsklasse sechs ist sie allerdings nicht zugeordnet.

Bei der Priorisierung der Straßenbaumaßnahmen spielt auch der Zustand der Wasserleitung und des Kanals eine Rolle. Alexander Beller hat nun die Aufgabe, bis zur Aufstellung des Haushaltsplans mit Hilfe der vorliegenden Daten ein Straßensanierungsprogramm aufzustellen.

Info: Gestürzt

Die Gemeinderatssitzung am Montag leitete GAL-Stadträtin Heidi Kuhring. Bürgermeister Gerd Hieber ist beim Radfahren gestürzt und hat sich an der Schulter verletzt. Es sei aber nicht besorgniserregend, teilte Hauptamtsleiter Hartmut Walter mit.