Ein zweites Sanierungsgebiet soll ausgewiesen werden / Darin liegt auch der evangelische Kindergarten

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Auf die Sanierung des evangelischen Kindergartens wartet Leiterin Beate Roehse schon seit vier Jahren. Die Stadt hat die Dringlichkeit dieser Maßnahme erkannt, aber für das Bauvorhaben werden auch Zuschüsse benötigt.

Die Modernisierung des evangelischen Kindergartens ist immerhin mit 400 000 Euro veranschlagt. Einen erheblichen Teil davon muss die Stadt finanzieren.

Schon im vergangenen Jahr wurde versucht, in Fortsetzung der "Neckarwiesen" ein zweites Sanierungsgebiet "Stadtkern II", das die Bahnhofstraße, Kanal-, Zeppelin-, Julius- und Ludwigstraße umfasst, aufzunehmen. In diesem Gebiet liegt auch das Kindergartengebäude. Im ersten Anlauf kam Sulz nicht zum Zug.

Bei der jüngsten Sitzung hat der Sulzer Gemeinderat beschlossen, einen aktualisierten Wiederholungsantrag zu stellen. Der Förderantrag sei um einige Punkte ergänzt und Ziele aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept dargestellt worden, teilte Anselm Hilsheimer von der Kommunalentwicklung (KE) mit.

Im Gebiet "Stadtkern II" haben die Straßen und zahlreiche Gebäude zum Teil erhebliche Mängel. Dazu zählt auch der evangelische Kindergarten. Vor allem das Dach, aber auch Außenfassade und Fenster müssten dringend erneuert werden.

"Wir kämpfen schon lange darum", sagt Kindergartenleiterin Beate Roehse. So sei die Sanierung bereits 2010 vorgesehen gewesen, aber wegen der Finanzkrise geschoben worden. "Es muss etwas gemacht werden", betont sie. Zum Glück war der vergangene Winter recht mild. Doch im Jahr davor herrschten strengere Temperaturen: Da habe so manches Kind die Jacke nicht ausgezogen. Die Eltern hätten sich auch beschwert: "Mit dem Zustand sind wir nicht glücklich", sagt die Leiterin.

Auf Beschluss des Gemeinderats will die Verwaltung noch in diesem Monat – auf der Grundlage des integrierten Stadtentwicklungskonzepts – einen Förderantrag zur Neuaufnahme in das Landessanierungsprogramm 2015 beim Regierungspräsidium einreichen.

Der Förderrahmen beträgt nach Auskunft von Hilsheimer 2,58 Millionen Euro. Zu erwarten sei eine Finanzhilfe von 1,55 Millionen Euro. Der Anteil der Stadt liege bei einer Million Euro, verteilt auf acht Jahre, teilte Stadtkämmerer Michael Lehrer mit.