Sie zeigen ihre Lieblingsbücher (von links): Birgit Hummel, Yvonne Eger und Erika Mai Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Eröffnungstermin ist am 22. Oktober / Räume werden für 50 000 Euro komplett neu ausgestattet

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Noch gut ein halbes Jahr bleibt die Stadtbücherei im ehemaligen Rathaus am Marktplatz. Dann beginnt der Umzug zurück in die alte Volksschule in der Bergstraße.

Büchereileiterin Erika Mai freut sich bereits darauf. Mit den Ausweichräumen, in denen es bei Veranstaltungen allerdings sehr eng zuging, war sie zufrieden. Die Ersatzunterkunft sei immer noch besser gewesen als der Büchereibetrieb auf einer Baustelle.

Der Eröffnungstermin ist nun auf Donnerstag, 22. Oktober, festgelegt worden. "Die Stadtbücherei wird in einem ganz neuen Design erscheinen", kündigte Kulturamtsleiterin Yvonne Eger an. Von den alten Möbeln wird nichts mehr mitgenommen. Die Räume im ersten Geschoss, wo sich die Bücherei schon vorher befand, wird ausgestattet mit neuen Regalen, modernen Computern, Beamer und Leinwand. Alles werde offener gestaltet. Es wird eine Krimi-Ecke geben, eine Ecke für Jugendliche zum Entspannen und einen Kinderbereich. Ein Podest wird für Veranstaltungen ebenfalls aufgestellt. Die Kosten für die Inneneinrichtung liegen nach Auskunft von Yvonne Eger bei 50 000 Euro.

Neu bei der Eröffnung wird der Onleihe-Verbund mit "SchwAlbE" sein: Hier können digitale Medien von daheim rund um die Uhr für einen begrenzten Zeitraum auf den Computer, E-Book-Reader oder sonstige mobile Endgeräte heruntergeladen werden. "Man braucht nicht mehr in die Bücherei kommen", erklärte Yvonne Eger. Ebenfalls neu gestaltet wird die Homepage, die erstmals am 22. Oktober online geschaltet und mit "SchwAlbE" verlinkt wird. Die Öffnungszeiten werden um sechs auf 16,5 Stunden verlängert.

Gestern legte Erika Mai die Statistik für 2014 vor. Sie zählte insgesamt 823 Entleiher. 79 Prozent kommen aus der Gesamtstadt Sulz, 16 Prozent aus Vöhringen. Mit einem Anteil von 75 Prozent sind dabei die Leserinnen deutlich in der Überzahl. Die Büchereibesucher gingen jedoch im Vergleich zu 2013 zurück: Da waren es knapp 100 Entleiher mehr.

Erika Mai vermisst besonders die Jugend. Aber auch andere Nationalitäten könnten es mehr sein: Der Ausländeranteil betrage lediglich sieben Prozent. Insgesamt hat die Stadtbücherei mehr als 10 700 Medien. 634 wurden im vergangenen Jahr neu angeschafft. Es fanden zehn Klassenführungen und zwei "erfolgreiche Lesungen im überfüllten Haus" statt.

Das mit 66 Ausleihungen meistgelesene Buch seit den Aufzeichnungen war im vergangenen Jahr "Gregs Tagebuch – Jetzt reicht’s" von Jeff Kinney. Geholt hatten es "komischerweise", so Erika Mai, die Jungs, die sonst nicht zu den fleißigsten Lesern gehören. Offenbar hat sie das Buch besonders angesprochen.

Der Renner war ansonsten der Roman "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes (27 Mal verliehen), gefolgt von "Die Champagnerkönigin" von Petra Durst-Benning (15) sowie "Der unbesiegbare Sommer in uns" von Nina Ruge und "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce (je 14).