Bundesweiter Vorlesetag mit Saskia Esken: Die Schüler hören das "Verkaufte Glück". Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Werkrealschule: Die Politikerin berichtet auch über ihre Arbeit in Berlin und diskutiert über Handys

Von Ingrid Vögele

Sulz. Zum bundesweiten Vorlesetag, bei dem eine Persönlichkeit aus einem Buch vorliest, hat die Grund- und Werkrealschule Sulz die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken eingeladen. Die SPD-Politikerin vertritt die Wahlkreise Calw und Freudenstadt.

Die jetzigen Zehntklässler mit Empfinger Schülern haben ihr im vergangenen Jahr in Berlin einen Besuch abgestattet. Der "Gegenbesuch" kam auf Initiative von Bettina Wiebe zustande.

Esken, selbst Mutter von drei Kindern, ist der Einladung gerne nachgekommen, da sie ihren eigenen Kindern auch gerne vorgelesen habe deshalb um die Wirkung und den Wert des erzählten Wortes wisse.

Der bundesweite Vorlesetag wurde 2004 gemeinsam von der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung Die Zeit und der Deutschen-Bahn-Stiftung ins Leben gerufen und findet immer am dritten Freitag im November statt.

Zum Vorlesen hat sich Esken "Das verkaufte Glück" von Manfred Mai ausgesucht. Die Acht- und Zehntklässler waren mit Schulleitung und Klassenlehrern im Musiksaal versammelt und lauschten dem Schicksal der "Schwabenkinder" vor 400 Jahren. In den zwei Kapiteln "Es muss etwas geschehen" und "Ins Schwabenland" erfuhren die Jugendlichen von materieller Not und Ausweglosigkeit, und man konnte den langen Prozess nachvollziehen, bis die Eltern Hermine und Franz Ambros ihre Söhne Jakob und Kilian ins Schwabenland als Knechte verdingten.

Menschen kämen von weit her, weil es zu Hause einfach nicht mehr gehe und die Eltern ihre Kinder in Sicherheit bringen wollten, begründete im anschließenden Gespräch Esken ihre Textauswahl.

In einem zweiten Teil stellte sie ihre Arbeit in Berlin vor. Interessiert verfolgten die Schüler den Ablauf ihrer Arbeitswoche. Lebhaft wurden Fragen gestellt, die dann immer mehr das Thema "Handy" in den Fokus rückten.

Mit der Politikerin Saskia Esken hatten sie die ideale Ansprechpartnerin gefunden, da sie Mitglied im Ausschuss Digitale Agenda und Berichterstatterin für digitale Bildung ist.