Das Laienensemble Quartetto Appassionato mit Gyula Müller, Cecilia Korda, Thomas Thiers und Eva Werdermann (von links) überzeugt beim Konzert in der Johanniskirche. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Quartetto Appassionato konzertiert auf dem Kirchberg bei der musikalischen Vesper

Von Ingrid Vögele

Sulz-Renfrizhausen. Die Abendandacht in der Johanniskirche auf dem Kirchberg bot den Besuchern wieder einen harmonischen Sonntagsausklang.

Die Liturgie wurde vom stellvertretenden geistlichen Leiter, Lothar Müller, gehalten. Umrahmt wurde die Stunde vom Quartetto Appassionato, einem Laienensemble, dessen Programm aber alles andere als laienhaft war.

Das "Quartett in Es" von Mozart eröffnete die Stunde. Bereits die ersten Sätze machten dem Namen des Ensembles alle Ehre. Feinfühlig übereinstimmend, aufeinander eingehend hörten die Besucher ein präzises Zusammenspiel voller Leidenschaft, eben voller Passion. Der Menuettsatz ließ den höfischen Tanz richtig miterleben in leichtfüßigen Damensoli und betonteren Galanterien der Herren.

Mit dem "Quartett Nr. 42", dem "Kaiserquartett" von Haydn blieben die Musiker in der Wiener Klassik. Im zweiten Satz erklangen darin vier wunderschöne Variationen der Kaiserhymne "Gott erhalte Franz den Kaiser", die den totenstillen Kirchenraum füllten und die Besucher richtig gefangen nahmen. Das Thema des "Kaiserliedes" wurde einst von Hoffmann von Fallersleben als Melodie des Deutschlandliedes, der heutigen Nationalhymne, verwendet. Klassischer Harmonie mit modernen Klängen konnte man sich in der "Tanz-Suite für Streichquartett" des Weimarer Komponisten Hans-Jürgen Thiers hingeben, der das Stück 2011 geschrieben hatte. Ein richtig spritziges Frage-Antwort-Spiel leitete als Prolog ein. Das rasche Tempo einer Gavotte und die elegante, langsame Tanzweise einer Sarabande bestimmten die nächsten Sätze, denen die Gäste lauschten. Nichts hätte den Eindruck eines Galopps lautmalerisch besser wiedergeben können als die gezupften Saiten der Instrumente, eingebettet in gestrichene Passagen. Die Zusammenfassung im Epilog endete ruhig ausklingend. Langer, begeisterter Beifall ließ erneut die Saiten für den deutschen Tanz von Schubert klingen.

Das Quartett besteht seit 2009. Gyula Müller spielt die erste Violine, Cecilia Korda die zweite. An Viola und Violoncello sind Thomas Thiers und Eva Werdermann zu hören.