Die Sulzer Erstklässler tragen beim gestrigen Kinderumzug die Ruine Albeck durch die Stadt. Foto: Steinmetz

Sulzer Geschichte ist Thema des traditionellen Kinderumzugs. Erstmals sind auch Ortsteile mit dabei.

Sulz - Der Himmel war zwar bedenklich bewölkt, doch der Regenguss blieb beim Kinderumzug am Montag aus.

Das wäre auch schade gewesen, wenn es das erste gesamtstädtische Kinderfest verregnet hätte. Es war zumindest ein Anfang: Die Sulzer Traditionsveranstaltung ist durchaus noch ausbaufähig. Die Kindergärten und Schulen im Mühlbachtal nahmen gestern nicht am Umzug teil.

Die Dürrenmettstetter Erst- und Zweitklässler der Lindenschule liefen jedenfalls in ihren Schul-T-Shirts mit. Der Kindergarten war ebenfalls mit dabei, und zwar mit dem Motto "unser Dorf".

"Wir sind Fischer", hieß es beim Fischinger Kindergarten, der sich das Boot der Narrenzunft ausgeliehen hatte. Vom Wasserschloss Glatt kamen die Ritter und Burgfräuleins nach Sulz.

Auch die Buben und Mädchen des evangelischen Kindergartens und des Kindergartens Schillerhöhe tauchten in das Mittelalter ein. Noch zeitlich weiter zurück gingen die Kastell-Kinder: Sie erinnerten an die Römerzeit. Der katholische Kindergarten Sulz, der seine Krippe mit dabei hatte, beschäftigte sich mit dem Thema Städtepartnerschaft Sulz/Montendre. Mit ihren deutschen und französischen Fähnchen winkten die Kinder fröhlich ins Publikum. Auf die Sulzer Geschichte gingen auch die Grundschüler ein, die unter anderem die Burgruine Albeck durch die Stadt trugen. Ziel des Umzugs war der Stadtpark Wöhrd, wo sich die Kindergärten nochmals auf der Bühne mit verschiedenen Beiträgen präsentierten. Viel Beifall erhielt der Holzhauser Grundschulchor mit Schulleiter Thomas Rothenhäusler für seine Liedvorträge. Die jungen Sänger begeisterten mit flotten, auch rockigen Titeln, passend zur bald beginnenden Ferienzeit.

Bürgermeister Gerd Hieber freute sich über die Ritter und tanzenden Burgfräuleins auf der Bühne. Er erinnerte an die Geschichte der Kinderfeste, die möglicherweise ihren Ursprung in der "Großen Kirchenordnung" von 1559 des württembergischen Herzogs Christoph hatten.

Traditionell wurde das Lied "Geh aus mein Herz" gesungen, danach konnten sich die Kinder auf dem Wöhrd vergnügen. Da gab es den traditionellen Wurstgalgen und den Kletterbaum, aber auch diverse Spielmöglichkeiten, eine Hüpfburg und einen Seifenblasen-Stand.