Die schöne Rotbuche auf dem Vorplatz der katholischen Kirche liegt am Boden. Foto: Sikeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Die katholische Kirchengemeinde befürchtete Schäden und Gefahren

Von Jens Sikeler

Sulz. Zwei Mal heulten die Motorsägen, dann lagen die Rotbuche und der Spitzahorn auf dem Vorplatz der katholischen Kirche. Für die stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Agnes Utzler, war die Fällaktion zwingend notwendig. Nachbar Axel Hempfling dagegen bedauerte sie.

Die Rotbuche steht fast auf der Grundstücksgrenze. Ihr Wurzelwerk beschädigt den Gehweg und die Garageneinfahrt des Nachbargrundstücks. Deswegen habe der Kirchengemeinderat schon im Jahr 2000 über die Fällung des Baumes beraten, dann aber beschlossen, für die Schäden aufzukommen.

Die jüngste Entscheidung für die Abholzung hängt mit der Sanierung der Zeppelinstraße in zwei Jahren zusammen. Der Kirchengemeinderat befürchtete, dass der Baum die frisch sanierte Straße hätte beschädigen können. Wahrscheinlich wären bei der Sanierung auch das Wurzelwerk des Baumes geschädigt worden, so dass man ihn hätte sowieso fällen müssen, so Agnes Utzler.

Die Baumfällarbeiten übernahm die Firma von Michael Wegenast. Den Spitzahorn hält er für einen potenziellen Gefahrenherd. Das war auch für den Kirchengemeinderat der Grund, ihn fällen zu lassen. Der Baum besteht aus zwei Stämmen. "Bei Schnee und starkem Wind könnten die Stämme brechen", erläuterte Wegenast.

Axel Hempfling, der auf der anderen Straßenseite wohnt, stand vor der gefällten Buche und schüttelte den Kopf. "Ich habe den Baum immer bewundert", betonte er. Über 100 Jahresringe hat er gezählt.

Für ihn dürfte es auch ein schwacher Trost sein, dass die Kirchengemeinde auf dem Platz, auf dem momentan nur noch die Linde steht, wieder neue Bäume pflanzen will. Geschehen soll das im Rahmen der Umgestaltung des kompletten Platzes. Den Zuschussantrag habe die Diözese abgelehnt, so Agnes Utzler. Die Gemeinde werde den Antrag aber in diesem Jahr noch mal stellen.