Die Sulzer Hexen außer Kontrolle: So wird’s auch beim Ringtreffen am Sonntag sein. Polizeinsatz ist aber wohl nicht nötig, wenn die Narren losstürmen. Foto: Steinmetz

Im Hintergrund, aber stets präsent. Bis zu 40 Beamte und Helfer am Wochenende im Einsatz.

Sulz - Damit beim 48. Ringtreffen am Wochenende in Sulz alles glatt läuft, ist die Anwesenheit des Deutschen Roten Kreuzes und der Polizei unvermeidlich.

Die Polizeibeamten halten sich, wenn die Narren durch die Stadt ziehen oder in der Stadthalle feiern, allerdings im Hintergrund und greifen erst ein, sobald die Situation außer Kontrolle zu geraten scheint. In einem sind sich Norbert Burkhardt, Leiter des Sulzer Polizeipostens, und Helmut Woitas, Bereitschaftsleiter beim DRK einig: Sulz ist eine friedliche Stadt.

Darum überwiegt bei den Vorbereitungen zum Ringtreffen die Freude vor den Befürchtungen. "Wir rechnen mit keinen Eskapaden. Unsere Aufgaben werden sich darauf beschränken, den Verkehr zu regeln", ist sich Burkhardt sicher.

Konzept für Verkehr

So werden Besucher des Ringtreffens überörtlich über die B 14 umgeleitet. "Der Tunnel kommt uns entgegen. Die Verbindung nach Horb und Oberndorf ist gut", meint der Leiter des Sulzer Postens. Präsenz zu zeigen, sei deswegen die vorerst einzige Aufgabe. Die Polizei wird mit sechs Beamten beim Umzug am Sonntag die Lage überwachen.

Aufmerksamkeit steht auch für Helmut Woitas an erster Stelle. Gerade dann, wenn es um das Thema Alkohol und dessen Folgen geht. "Der eine oder andere, der ein wenig zu viel erwischt, ist immer mal dabei", weiß er. Auch könne es passieren, dass jemand mit dem Glas in der Hand stolpere und sich daran schneide. Woitas hofft, dass vor allem Schlägereien ausbleiben.

Der Dienst beginnt für ihn am Freitagabend beim Brauchtumsabend der Zünfte in der Stadthalle. Dann sind acht bis zehn Helfer im Einsatz. "Wir werden zwei Stationen einrichten, eine direkt oben in der Stadthalle, um schnell reagieren zu können, und eine unten am Barzelt", erzählt Woitas.

Dort werde eine große Sanitätsstation, ähnlich einem Wohnwagen mit der Ausstattung eines Rettungswagens, aufgestellt. Je nachdem, wie sich der Abend gestalte, könne man die Zahl der Rettungskräfte am Samstag dann reduzieren. Für den großen Umzug am Sonntag hat Woitas 16 Helfer eingeplant. Bisher seien die Fasnetsveranstaltungen dieses Jahr recht ruhig verlaufen, meint der Bereitschaftsleiter. Lediglich in Mühlheim habe das DRK zwei Fälle mit Verdacht auf K.O.-Tropfen registriert. "Und nachdem ich gehört habe, dass jemand bei einer Veranstaltung in Bayern Reizgas versprüht hat, kann man nie wissen", geht Woitas in Sachen Aufmerksamkeit lieber auf Nummer sicher.

Mehr zum Ringtreffen in Sulz auf unserer Themenseite.

Der Bereitschaftsleiter hat auch vom kürzlich bekannt gewordenen Fall gehört, dass ein Mann am Rande des Unterkirnacher Narrentreffens im Schnee erfroren ist. "Es ist wichtig, dass die Menschen auch aufeinander aufpassen. Wir und die Security achten auch besonders darauf, ob jemand irgendwo alkoholisiert im Schnee liegt", erklärt der Bereitschaftsleiter. Wer dies bemerke, der solle sofort dem DRK Bescheid geben und den Erfrierenden mit einer Rettungsdecke aus dem Autoverbandskasten bedecken. "Die ist so klein, dass sie bequem in jede Damenhandtasche passt", sagt Woitas.