33 Zünfte und 10.000 Zuschauer werden zum Umzug am 12. Februar erwartet.
Sulz - Die Vorbereitungen fürs Ringtreffen vom 10. bis 12. Februar in Sulz laufen seit einem Jahr. Trotz des Riesenaufwands: Zunftmeister Thomas Freund blickt der Veranstaltung ohne große Nervosität entgegen.
Seit zwei Jahren ist Freund oberster Narrenchef in Sulz. Es ist somit auch die erste Ringveranstaltung, die er als Zunftmeister organisiert. Das sei zwar jetzt etwas stressig, sagt Freund, doch es mache Spaß. "Wir haben eine gute Truppe beieinander", erklärt er.
Die Veranstaltung ist nichtsdestoweniger eine Herausforderung für die Sulzer Narrenzunft mit ihren knapp 1000 Mitgliedern. Zum Ringumzug werden 4500 Teilnehmer und 10.000 Zuschauer erwartet. Etwa zwei Stunden lang ziehen insgesamt 33 Zünfte durch die Stadt: "Das ist eine stattliche Zahl", findet Freund. Mehr dürften es aber auch nicht sein. Länger als zwei Stunden sollte ein Umzug nicht dauern.
Zunft stellt Schilder auf
Organisatorisch muss alles passen. "Wir haben im Narrenausschuss Funktionsgruppen gebildet", erklärt Freund. Sie kümmern sich unter anderem um Verkehr, Sponsoren und die Bewirtung. Die Verkehrssperrung sei in Sulz Sache des Vereins. "Im Gegensatz zu Horb oder Oberndorf", fügt Freund hinzu. Für die Ringfasnet müssen beim Landratsamt die Verkehrspläne eingereicht werden.
Die Stadt stellt die Verkehrsschilder zwar zur Verfügung, aufgestellt werden sie aber von den Zunftmitgliedern. Dazu werden geschulte Leute benötigt. Frank Dietrich und auch Thomas Freund haben die entsprechende Ausbildung. "Durch unsachgemäße Absperrungen können Unfälle passieren", sieht Freund Schulungsmaßnahmen für Verkehrsregelungen ein.
80 bis 90 Busse werden zum Ringumzug anreisen. Sie können bei den Industriebetrieben in den Neckarwiesen parken.
Den Parkverkehr für Autos regelt die Feuerwehr. Die Innenstadt wird abgeriegelt: An dem närrischen Sonntag gibt es dort ab 10 Uhr keine Zufahrtsmöglichkeit mehr.
Die Bewirtung nimmt Herbert Schuler federführend in die Hand. Er achtet auch darauf, dass die hygienischen Vorschriften beachtet werden. Mit dem WKD ist nämlich nicht zu spaßen. Die Getränke liefert ein Sattelzug direkt von der Brauerei an.
Zwischen Backsteingebäude und Bahnhof stellt die Narrenzunft ein 66 Meter langes Barzelt mit integrierten Toiletten schon eine Woche vor dem Ringtreffen auf. Der Verkehr wird in der Zeit umgeleitet. "Der Zugang zu den Geschäften ist gewährleistet", versichert Freund.
Ohne Security geht bei einer so großen Veranstaltung nichts. "Es ist schade, dass man sie stellen muss", bedauert Freund. Pro Veranstaltungstag werden sechs Sicherheitsleute eingesetzt. Freund hofft aber, dass ihr Eingreifen nicht allzu oft benötigt wird. "Bei großen Narrentreffen passiert wenig", weiß er aus Erfahrung.
Im Backsteinbau und im Barzelt finden rund 2500 Besucher Platz. Die Kapazitäten reichen am Umzugstag natürlich bei weitem nicht aus. Die Innenstadt wird deshalb in ein Narrendorf mit zahlreichen Bewirtungsständen umgewandelt. Auch in der Bahnhofstraße wird es Verpflegungsstellen geben.
Finanzielles Risiko
Es müsste nur noch das Wetter mitspielen. Das ist mitentscheidend für den Erfolg oder Misserfolg des 48. Ringtreffens in Sulz. Von oben sollte nichts runterkommen, wünscht sich der Zunftmeister. Die Kosten würden in die Höhe schnellen, wenn das Zelt beispielsweise wegen Schneefalls die ganze Woche lang mit Öl beheizt werden müsste. Ein finanzielles Risiko hat die Zunft durch die Ausrichtung des Ringtreffens ohnehin. Mit 20 000 Euro gehen die Sulzer Narren in Vorleistung. Freund wundert sich nicht, dass immer weniger Vereine ein Ringtreffen komplett allein veranstalten möchten. Auch personell ist der Aufwand groß. Während der dreitägigen Narrenveranstaltung – am Freitag und Samstag, 10./11. Februar, ist jeweils ein Brauchtumsabend in der Stadthalle – sind 280 Leute im Einsatz. Freund: "Wir können noch weitere Helfer brauchen."